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Gleichpreisigkeit/Apothekenhonorar
Schmidt: Darüber reden wir mit dem Minister
Wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den sogenannten Versandhandelskonflikt auflösen will, ist weiterhin unbekannt. Nach Informationen von DAZ.online sollen noch in dieser Woche weitere Gespräche zwischen ABDA-Vertretern und dem Ministerium stattfinden. Auf der Delegiertenversammlung der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK) gab ABDA-Präsident Friedemann Schmidt allerdings einen Einblick in den Zwischenstand der Gedankenspiele des Ministeriums.
ABDA-Präsident Schmidt war auf der Delegiertenversammlung der BLAK eigentlich geladen, um über das Thema Digitalisierung zu sprechen. Im Anschluss an seine Rede stellte er sich dann aber noch den Fragen der Delegierten. Schmidt erklärte, dass die politischen Voraussetzungen zur Durchsetzung des Rx-Versandverbots derzeit schlecht seien. Die Ausgangsituation sei, dass Spahn die Umsetzung nicht wolle. Seine Ideen, die er beim DAT präsentiert hatte, seien vage gewesen. Sie umfassten aber im Prinzip drei Komplexe, so Schmidt.
- Andere Mittel, um die Gleichpreisigkeit zu erreichen: Die Frage, ob es einen anderen rechtssicheren und gleichzeitig mehrheitsfähigen Weg gibt, dieses Ziel zu erreichen, habe man bisher mit „nein“ beantwortet, so Schmidt. Man habe aber auch immer betont, dass man offen für neue Ideen sei, die dasselbe Ziel erreichen. Schmidt betonte aber, dass die Gleichpreisigkeit die Basis für alles andere sei.
- Wenn der Versandhandel bleibt, aber reguliert wird, werde er sich weiterentwickeln. Inwiefern könne man nicht vorhersagen, so Schmidt. Dann müsse man aber Mechanismen schaffen, um die Kostenvorteile des Versandhandels für die Apotheken vor Ort auszugleichen. Diese Kompensation ist nach Ansicht von Schmidt der am wenigsten bedeutsame Komplex. Allerdings ist es seiner Aussage nach der, über den am meisten spekuliert wird. Spekulationen, die nach Ansicht von Schmidt enorm schadeten.
- In Schmidts Augen müsse es gelingen, sich weniger abhängig von den „Regularien“ zu machen. Die Apotheker seien jederzeit erpressbar von der Politik. Davon will Schmidt weg. Dazu müsse man seiner Ansicht nach das stärken, was Apotheker unverzichtbar macht – die Arbeit mit den Patienten. Und das sei der Einstieg in die Dienstleistungsvergütung. Dafür lohnt es sich nach Schmidts Ansicht vor allem, in die Gespräche mit Spahn zu gehen.
Ist die ABDA nicht transparent genug?
Schmidt sah sich außerdem mit dem Vorwurf der mangelnden Transparenz der ABDA-Arbeit konfrontiert. Dazu sagte er, dass er zwar in den aktuellen Gesprächen mit dem Minister die Basis nicht mitnehmen könne. Das sei ein demokratischer Prozess, da müssten die Apotheker Vertrauen in ihre Vertreter in Berlin haben. Die Entscheidung, welche Strategie die ABDA am Ende aber vertrete, würde mit maximaler Gremienbeteiligung getroffen, nämlich von der Mitgliederversammlung im Dezember.
Schmidt betonte, wie froh er sei, dass der Minister zugestimmt hatte, diesen Weg zu gehen. Und wenn die Mitgliederversammlung entscheide, sich weiter kompromisslos für ein Verbot einzusetzen, werde man das weiterhin tun. Auch wenn er dann persönlich die Gefahr sieht, dass man Ende ohne alles dasteht.
3 Kommentare
Falsche Priorität
von Reinhard Rodiger am 21.11.2018 um 0:34 Uhr
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Inzwischen richtig gefährlich, das
von Wolfgang Müller am 20.11.2018 um 22:26 Uhr
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Schuldfrage
von Dr Schweikert-Wehner am 20.11.2018 um 19:01 Uhr
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