Mitgliederbefragung

Westfalen-Lippe: 63 Prozent der Apotheker sind unzufrieden mit der ABDA

Münster - 28.11.2018, 17:45 Uhr

Laut einer Mitgliederbefragung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe sind knapp zwei Drittel aller Apotheker in der Region unzufrieden mit der Arbeit ihrer Standesvertretung, der ABDA, in Berlin. (Foto: AKWL)

Laut einer Mitgliederbefragung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe sind knapp zwei Drittel aller Apotheker in der Region unzufrieden mit der Arbeit ihrer Standesvertretung, der ABDA, in Berlin. (Foto: AKWL)


Westfalen-Lippe: 15 Prozent weniger Apotheken

Schon vor der Diskussion rund um die ABDA hatte Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening die neuesten Apothekenzahlen aus Westfalen-Lippe präsentiert (Stand 28. November 2018). Demnach gibt es in Westfalen-Lippe derzeit 1937 Apotheken, aufgeteilt in 434 Filialapotheken und 1454 Hauptapotheken. Im dreizehnten Jahr in Folge ist die Apothekenzahl somit gesunken: In dieser Zeit mussten in Westfalen-Lippe 320 Apotheken schließen, das entspricht 15 Prozent der Gesamtzahl von 2005 – jede siebte Apotheke ist somit weggefallen. Das ist ein Tiefstand, den es zuletzt 1979 gab. Doch damit  nicht genug: Zum Jahresende 2018 sind laut Overwiening schon jetzt 13 weitere Schließungen bekannt.

Overwiening warnte vor einer Verschlechterung der Situation: „Wir laufen da in ein strukturelles Problem der Arzneimittelversorgung hinein.“ Als Maßnahmen gegen diese Entwicklung forderte sie ein „Rundum-Paket“, zu dem auch Stukturkomponenten gehören könnten. Konkreter wurde die Kammerpräsidentin jedoch nicht.

AKWL ist „Deutscher Fortbildungsmeister“

Stolz verkündete Overwiening, dass ihre Kammer zum neunten Mal in Folge „Deutscher Fortbildungsmeister“ geworden sei – schließlich hätte es im vergangenen Jahr etwa 27.000 Teilnahmen gegeben. Allerdings erklärte sie auch, dass man etwa 60 Prozent der Mitglieder mit dem Fortbildungsangebot gar nicht erreiche. Das will die AKWL nun angehen, versprach Overwiening.

Ebenso freudig berichtete sie über die Evaluation des Projektes „ApoAMTS“, das die Kammer mit der AOK Nordwest durchgeführt hat. Diese Evaluation der etwa 500 Patientenfälle habe gezeigt, dass in 60 Prozent aller Fälle in dem Projekt ein Arzneimittel-bedingtes Problem in der Therapie entstanden ist, das eine Intervention nach sich zog. Overwiening sieht das als „Chance“ für die Apotheker: „Wir können diesen Patienten helfen“, sagte sie.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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2 Kommentare

ABDA

von Michael Zeimke am 29.11.2018 um 7:24 Uhr

Bei der ABDA herrscht Fachkräftemangel.

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Und jetzt ... Rotation ...

von Christian Timme am 28.11.2018 um 22:26 Uhr

... AKWL nach Berlin ... ABDA nach Münster. Wenn ABDA „angeflottet“ ist ... nächter Standortwechsel usw.. Danach haben alle Beteiligten kapiert „was Sache“ ist ... ich freue mich schon auf Jens Dobbert. Ob das der andere Jens auch so sieht? ...

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