Apokix-Umfrage

Deutscher Apothekertag lässt Apotheker unzufrieden zurück

Berlin - 03.12.2018, 12:30 Uhr

Der diesjährige Apothekertag hatte zwar gute Themen, die Ergebnisse stellten die Apotheker am Ende aber nicht zufrieden. ( r / Foto: Schelbert)

Der diesjährige Apothekertag hatte zwar gute Themen, die Ergebnisse stellten die Apotheker am Ende aber nicht zufrieden. ( r / Foto: Schelbert)


Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte im Vorfeld des Deutschen Apothekertages angekündigt, einen Lösungsvorschlag zum Versandhandelskonflikt mitzubringen. Die Erwartungen der Apotheker waren entsprechend groß. Die Lösung brachte der Minister zwar nicht mit, dennoch schätzen viele Apotheker, dass sich Spahn für die Diskussion wichtiger Themen offen zeigte. Insgesamt sind sie mit den Ergebnissen des Apothekertags allerdings nicht zufrieden. Das zeigt die Apokix-Umfrage vom November 2018.

Mitte Oktober fand der diesjährige Deutsche Apothekertag (DAT) in München statt – der zentrale politische Termin für die deutsche Apothekerschaft. Hatte mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Apotheker laut eigener Aussage im Vorfeld geringe Erwartungen an den DAT, so war die Enttäuschung im Anschluss noch größer. Das zeigt die aktuelle Apokix-Umfrage unter rund 200 befragten Apothekenleiterinnen und -leitern. 49 Prozent erklärten, sie seien „sehr unzufrieden“ mit den Ergebnissen, weitere 48 Prozent sagten, sie seien „eher unzufrieden“.

Zwar stimmten knapp sechs von zehn Apookix-Teilnehmern der Aussage zu, dass beim DAT insgesamt die richtigen Themen beleuchtet wurden. Allerdings blieben für die deutliche Mehrheit (95 Prozent) noch viele Fragen offen. Vor allem im Hinblick auf das Rx-Versandverbot hatten sich die Apothekenleiterinnen und -leiter konkrete Lösungsvorschläge von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erhofft, diese blieben jedoch aus. Dennoch schätzen es sieben von zehn Apothekern, dass sich der Bundegesundheitsminister offen für die Diskussion wichtiger Themen zeigte. Etwa die Hälfte der Apotheker setzt nun hohe Erwartungen in die Gespräche rund um den Versandhandelskonflikt zwischen der ABDA und dem Bundesgesundheitsministerium. 

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Die Forderung, eine Reformkommission einzusetzen, um die Stärken und Schwächen der ABDA zu analysieren und ihre Schlagkraft zu optimieren, wird von den Apokix-Teilnehmern begrüßt. Ein entsprechender Antrag wurde auf dem DAT zwar diskutiert. Allerdings wurde er am Ende zurückgezogen – mit dem Plan, ihn im vergangenen Jahr erneut zu stellen.

Die Umfrage zeigt auch: Knapp ein Drittel (29 Prozent) der Befragten interessiert sich überhaupt nicht für den DAT, weil dieser keine Auswirkungen auf den Apothekenalltag habe.

Konjunkturindizes weiterhin im Abwärtstrend

Was die ebenfalls allmonatlich abgefragte Stimmungslage betrifft, so ging es im November erneut abwärts. Während im März – auf dem Höhepunkt der Erkältungswelle – der Konjunkturindex für die aktuelle Geschäftslage noch bei 105,6 Punkten lag, sank er in den folgenden Monaten fast kontinuierlich ab und erreichte im November 80,3 Punkte. Dies ist der niedrigste Stand seit Juli 2017 mit 78,3 Punkten. Vor einem Jahr lag der Konjunkturindex noch 8,5 Punkte höher als aktuell. Bei 100 Punkten halten sich positive und negative Einschätzungen die Waage.

Noch deutlich pessimistischer fällt der Blick auf die erwartete wirtschaftliche Lage in den kommenden zwölf Monaten aus. Nachdem dieser Index im August mit 70,7 Punkten zum zweiten Mal nach dem EuGH-Urteil vom 19. Oktober 2016 die 70-Punkte-Linie überschritten hatte, sank er nun wieder auf 60,3 Punkte.

IFH Köln

Apokix wird vom Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) initiiert und durchgeführt, die Noweda eG unterstützt Apokix im Rahmen eines Sponsorings, Medienpartner ist der Deutsche Apotheker Verlag.



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