- DAZ.online
- News
- Spektrum
- Frankreich: Gratis-...
Infektionsschutz
Frankreich: Gratis-Kondome für jeden auf Rezept
Die Franzosen bekommen demnächst Kondome in der Apotheke ganz umsonst, wenn sie dafür ein Rezept von einem Arzt oder einer Hebamme vorlegen können. Damit will die französische Gesundheitsministerin Agnès Buzyn die Übertragung sexuell übertragbarer Krankheiten eindämmen.
Frankreichs Gesundheitsministerin Agnès Buzyn greift zu einer ebenso einfachen wie unkonventionellen Maßnahme, um die Franzosen besser vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu schützen. Ab dem 10. Dezember bekommen sie Kondome kostenfrei in der Apotheke. Alles, was Mann oder Frau dazu braucht, ist ein Rezept, das vom Arzt oder von einer Hebamme ausgestellt werden kann. Näheres ist dem Erlass des Gesundheitsministeriums zu entnehmen.
Hiernach bezahlt die Krankenkasse nur eine bestimmte Marke Eden (Eden classiques et Eden XL, laboratoire Majorelle) und zwar für jeden ab 15 Jahren. Quasi als Indikation werden konkret acht Erreger genannt, deren Übertragung damit verhindert werden soll. Diese sind: HIV, Herpes Virus Typ 1, Papillomavirus, Hepatitis B, Syphilis, Chlamydien, Gonorrhoe und Trichomonas. Verschreibungsfähig sind 6er-, 12er- oder 24er-Packungen zum Preis von 1,30 Euro bis 5,20 Euro.
Buzyn: Nur eine Etappe auf dem Gebiet der Prävention
Für Agnès Buzyn ist die Maßnahme eine neue Etappe auf dem Gebiet der Prävention, wie in einer Mitteilung ihres Ministeriums nachzulesen ist. Außerdem will sie damit auch erreichen, dass die Ärzte die sexuelle Gesundheit mehr gegenüber jüngeren Menschen thematisieren und dass diese damit einen besseren Zugang zu Kondomen bekommen.
Im April dieses Jahres hatte die Ministerin die Roadmap 2018-2020 für die französische Strategie auf dem Gebiet der sexuellen Gesundheit vorgelegt. Diese beinhaltet Pläne und ein Bündel von Initiativen zur Stärkung und Diversifizierung der Prävention von sexuell übertragbaren Krankheiten, besonders im Hinblick auf den Wiederanstieg einiger Infektionen. Ein paar Tage vor dem Welt-AIDS-Tag sei es wichtig, auch an die anderen Präventionsangebote zu erinnern, meint Buzyn, wie etwa das Screening, die präventive Behandlung von HIV zur Reduktion der Viruslast, die wiederum das Übertragungsrisiko vermindert, die Präexpositionsprophylxe (PrEP) für spezielle Gruppen sowie die Post-Expositions-Behandlung.
Das grundlegende Instrument der Prävention bleibe jedoch das Präservativ.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.