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Versorgungsengpässe
Apotheker, Ärzte und AOK attackieren Impfstoff-Hersteller und Politik
Becker fordert nationale Arzneimittelreserve
Auch Fritz Becker, Präsident des Landesapothekerverbandes, ist erzürnt. Er fordert den Aufbau einer nationalen Impfstoff- und Arzneimittelreserve.
Die Apotheken können nur die Impfstoffe ausgeben, die sie bekommen. Offensichtlich scheint das Laissez-faire-System nicht zu funktionieren. Wir fordern daher eine nationale Reserve an wichtigen Impfstoffen und anderen Arzneimitteln, in der wir etwa den Bedarf von mehreren Monaten vorhalten, die Lieferengpässe überbrücken und die hohe Importabhängigkeit in diesem Bereich ausgleichen können. Wir sehen hier die Arzneimittelhersteller und den Großhandel in der Umsetzungspflicht, die Kosten dafür muss der Bund tragen. Für saisonale Impfstoffe muss ein fixer, für alle verbindlicher Zeitplan her, damit die sinnvollen Vorbestellphasen besser genutzt werden können.“
Schließlich äußerte sich auch Dr. Norbert Metke, Chef der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) in Baden-Württemberg. Der Mediziner erklärt, dass er kein Verständnis dafür habe, dass die Versorgungslage in Deutschland bei Impfstoffen so schlecht ist. Metke wörtlich:
Seit diesem Jahr haben wir wieder die gleiche Situation wie vor den Kassen-Lieferverträgen: Es sind nicht genügend Impfstoffe gegen die Grippeviren vorhanden. Aktuell haben unsere Ärzte bereits den Großteil ihrer Impfstoffe verbraucht. Gemeinsam werden wir dafür Sorge tragen, die verfügbaren Restbestände auch entsprechend der Versorgung zukommen zu lassen. So fragen wir die noch vorhandenen Impfdosen bei unseren Mitgliedern ab und stellen die Information über eine entsprechende Plattform unseren Mitgliedern zur interkollegialen Versorgung der zu Impfenden zur Verfügung. Die gleiche Situation kann auch bei anderen Arzneimitteln auftreten. Kritisch wird es, wenn dann keine Alternative verfügbar ist wie etwa bei patentgeschützten Arzneimitteln. Wir haben kein Verständnis, dass es in einem der höchst entwickelten Staaten der Welt nicht möglich ist, ausreichend Impfstoff und Arzneimittel zur Verfügung zu stellen. Wir wollen gar nicht daran denken, was passiert, wenn wir einmal eine plötzliche Epidemie haben. Hier besteht unbedingt dringender Handlungsbedarf.“
2 Kommentare
Impfstoffe
von mountainbiker am 05.12.2018 um 19:27 Uhr
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Der AOK-Chef
von Christiane Patzelt am 05.12.2018 um 16:55 Uhr
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