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Wort & Bild, Gehe, Rowa, Sanacorp, Noventi
Großer Apotheken-Digitalpakt kontert Noweda und Burda
Paukenschlag in der Apothekenbranche: Fünf der größten Unternehmen der Branche schließen sich zusammen, um in einer Initiative für die Apotheke vor Ort künftige Entwicklungen bei der Digitalisierung gemeinsam zu bestreiten. Der Wort&Bild-Verlag, der Großhändler Gehe, die Noventi-Gruppe, der Automatenhersteller Rowa und die Apothekergenossenschaft Sanacorp bilden mit der Initiative „Pro AvO“ eine unmittelbare Konkurrenz zum „Zukunftspakt Apotheke“, den die Noweda und der Burda-Verlag vor einigen Monaten gestartet hatten.
Im August dieses Jahres schrieb Andreas Arntzen, Chef des Wort&Bild-Verlages, einen Brief an die Apothekerkammern und -verbände. In diesem Brief warb Arntzen dafür, eine gemeinsame digitale Bestell-Plattform für alle Apotheken zu gründen, um dem Versandhandel Paroli zu bieten. Arntzen war damals auf der Suche nach Partnern, sein Verlag wolle dieses Projekt gemeinsam mit anderen großen Akteuren der Branche stemmen, so lautete die Erklärung damals sinngemäß.
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Wahrscheinlich wusste Arntzen zu diesem Zeitpunkt auch schon, dass die Noweda einen Angriff auf das „Umschau-Imperium“ plante. Denn nur wenige Wochen später, im September dieses Jahres, verkündete Noweda-Chef Michael P. Kuck, dass die Genossenschaft eine Kooperation mit dem Burda-Verlag eingehe. Im sogenannten Zukunftspakt Apotheke wolle man sich für den Erhalt der Apotheke vor Ort stark machen, eine digitale Bestellplattform groß herausbringen sowie eine neue Apotheken-Kundenzeitschrift lancieren.
Fünf Großunternehmen aus der Branche schließen sich zusammen
Arntzen und der Wort&Bild-Verlag scheinen den Ernst der Lage erkannt zu haben und sind auf ihrer Suche nach großen Partnern aus der Branche nun offenbar fündig geworden. Am heutigen Donnerstag verkündete der Umschau-Verlag, dass er ebenfalls eine große Kooperation ins Leben rufe: Gemeinsam mit den Großhändlern Gehe und Sanacorp, der Noventi-Gruppe (ALG, Awinta, VSA etc.) und dem Automatenhersteller Rowa wurde die Initiative „Pro AvO“ (Pro Apotheke vor Ort) ins Leben gerufen. Laut einer Pressemitteilung geht es den Unternehmen darum, die inhabergeführte Apotheke zu stärken und „digitale Anwendungen der Apotheker zu harmonisieren“.
Digitale Bestell-Plattform für alle Apotheken
Weiter heißt es zu der Kooperation: „Die Teilnehmer der neuen Initiative verbindet eines: Stärken und Ressourcen bündeln im Dienste der stationären Apotheken. Damit soll der Grundstein für die Zusammenarbeit vieler innovativer Unternehmen gelegt werden, um eine neuartige Lösung zu entwickeln und gemeinsam mit weiteren Partnern umzusetzen.“ Über konkrete Ziele und Lösungen, die den Apothekern angeboten werden sollen, gaben die fünf Unternehmen noch nichts bekannt. Man befinde sich noch in der „Konzeptionsphase“.
Allerdings soll es auch bei „Pro AvO“ ganz offensichtlich um eine Bestell-Plattform für alle Apotheken gehen, die die Kunden dann nutzen sollen. In der Mitteilung heißt es dazu: „Ziel der Initiative ist es, in einem engen Zusammenspiel mit weiteren Teilnehmern, Verbänden und Apothekern ein Konzept zu erstellen, das den Apothekern die Möglichkeit eines gemeinsamen Standards, sei es als Marktplatz, Plattform oder nur einer speziellen Anwendung gibt. Die Bündelung der hierfür notwendigen Ressourcen erscheint dabei der chancenreichste Weg zu sein.“
Arntzen: Kunden verlangen nach einer digitalen Antwort
Dr. Hermann Sommer, Vorstandsvorsitzender der Noventi-Gruppe, wird so zitiert: „Es gibt so viele, die ihr Interesse an einer solchen Aktion bekundet haben, dass wir einfach starten mussten. Entscheidend ist, dass keiner am Markt alleine das aufbauen kann, was den Apothekern und auch deren Endverbrauchern und Patienten wirklich nachhaltig nützt.“
Wort&Bild-CEO Arntzen erklärte zu der Neugründung: „In der jetzigen Situation geht es in erster Linie um Qualität und Sicherheit für die Apotheken und eine klare Ausrichtung an den Bedürfnissen der Kunden.“ Die Kunden würden „nach einer digitalen Antwort“ verlangen, wo sie alle relevanten Informationen zu Arzneimitteln und Apotheken finden. Entscheidend sei auch, dass eine solche Initiative für alle Apotheker offen ist.
8 Kommentare
Unabhängiger stationärer Handel
von Christian Wilhelm am 07.12.2018 um 1:48 Uhr
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Sieht das niemand...
von Reinhard Rodiger am 06.12.2018 um 20:14 Uhr
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Die (Über)-Lebensretter
von Horst Wycisk am 06.12.2018 um 18:23 Uhr
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Na dann
von Stefan Haydn am 06.12.2018 um 18:16 Uhr
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die Getriebenen
von O. Polcher am 06.12.2018 um 13:52 Uhr
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Wenn ... freut sich der ...
von Christian Timme am 06.12.2018 um 13:42 Uhr
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War ja klar....
von Christiane Pflug am 06.12.2018 um 12:39 Uhr
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frei nach Profiler Suzanne Grieger-Lagner
von Christiane Patzelt am 06.12.2018 um 12:34 Uhr
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