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Berliner Apothekerverein
Bienfait gibt Vereinsvorsitz vorzeitig auf
Dr. Rainer Bienfait, Vorsitzender des Berliner Apotheker-Vereins, wird sein Vorstandsmandat vorzeitig Ende des Jahres niederlegen. Bienfait und der Rest des Vorstands waren erst im November 2017 neu gewählt worden, nun will Bienfait aus persönlichen Gründen aufhören. Den Vorsitz übernimmt vorerst die Apothekerin Anke Rüdinger.
Beim Berliner Apotheker-Verein (BAV) gibt es einen Wechsel an der Führungsspitze: Dr. Rainer Bienfait, seit 21 Jahren Vorsitzender des BAV, wird sein Vorstandsmandat zum 31. Dezember frühzeitig aufgeben. In einem Schreiben an die Berliner Apotheker erklärt Bienfait seine Beweggründe so: „Nach 21 Jahren als Vorsitzender und 29 Jahren Mitgliedschaft im Vorstand des BAV lege ich die Führung unseres Vereins in jüngere Hände. Dieser Entschluss basiert auf rein persönlichen Überlegungen, die über einen längeren Zeitraum in mir gereift sind.“
Im November 2017 war der Vorstand des BAV neu gewählt worden. Die neuen Vorstandsmitglieder wählten in ihrer konstituierenden Sitzung im Februar dieses Jahres dann unter anderem einen Vorsitzenden: Bienfait stellte sich zur Wahl und wurde ernannt. Nach Bienfaits Rückzug wird Anke Rüdinger den Posten an der Spitze des Vereins übernehmen. Rüdinger war bislang Bienfaits erste Stellvertreterin. Sie ist seit 2000 selbstständig und betreibt eine Apotheke in Berlin-Lichtenberg.
Bienfait auch im DAV sehr aktiv
Bienfaits Posten im BAV-Vorstand muss nun durch einen Nachrücker neu besetzt werden. Sobald diese Position in dem neunköpfigen Gremium wieder besetzt ist, kann der Vorstand eine(n) neue(n) Vorsitzende(n) wählen. Neben Rüdinger gehören zum Vorstand des BAV: Axel Trischmann (Anker-Apotheke), Maria Zoschke (Lichtenberg Apotheke), Dr. Andreas Dehne (Teltow-Apotheke), Tamer Hosny (Orchideen-Apotheke), Robert Lorra (Barlach-Apotheke), Katrin Scheunemann (Lichtenrader Apotheke) und Gunnar Seewald (Ahorn-Apotheke).
Wahlen in der Standesvertretung
Die Apotheker brauchen einen neuen Unterhändler
Bienfait erklärte gegenüber DAZ.online, dass er sich sicher sei, dass die Geschäftsführung des Vereins und der neue Vorstand die kommenden Aufgaben auch ohne ihn „meistern“ werden. Und: „Wenn ich nach Hilfe gefragt werde, stehe ich natürlich gerne zur Verfügung.“ Bienfait wird in diesem Dezember 67 Jahre alt und hatte sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur im BAV, sondern auch auf Bundesebene im Deutschen Apothekerverband (DAV) engagiert. 2009 rückte Bienfait erstmals in den DAV-Vorstand auf. Jahrelang war er dort Stellvertreter von DAV-Chef Fritz Becker und für alle Verhandlungen auf Bundesebene mit Krankenkassen zuständig.
Bienfait will an Jüngere übergeben
Ende 2016 war er jedoch schon aus dem DAV-Vorstand ausgeschieden – und hatte dort eine große Lücke hinterlassen. Denn Bienfait füllte mit seiner Verhandlungstätigkeit fast eine Vollzeitstelle im DAV aus. Das konnte er sich nur erlauben, weil er keine eigene Apotheke mehr besitzt. Seit einigen Jahren ist der Berliner Apotheker zwar gemeinsam mit seiner Frau in einer OHG tätig. Seine Apotheke in Berlin-Moabit hatte Bienfait allerdings schon vor Jahren aufgegeben.
In seinem Abschiedsschreiben an die Berliner Apotheker betont Bienfait auch, dass es wichtig sei, nun jüngere Menschen ans Ruder zu lassen. Wörtlich heißt es in dem Brief: „Dabei halte ich es durchaus für richtig, wenn wichtige berufspolitische Weichenstellungen, vor denen wir ohne Frage stehen, von Kolleginnen und Kollegen vorgenommen werden, die in ihren Apotheken auch noch über einen längeren Zeitraum von diesen Weichenstellungen betroffen sein werden. Für die Apotheken ist ein starker und einiger Verein mehr denn je unentbehrlich. Jedem politisch motivierten Versuch von Berufsfremden, die Apothekerinnen und Apotheker zu spalten und gegeneinander auszuspielen, entgegenzuwirken und stattdessen die gemeinsamen Interessen der niedergelassenen Apothekerinnen und Apotheker in Berlin wirksam zu vertreten, wird eine der zentralen Aufgaben in den kommenden Jahren sein.“
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