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Apothekenpläne des BMG
Freie Apothekerschaft fragt nach Rücktritt der ABDA-Spitze
Der Protest im Apothekerlager gegen die Pläne von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zur Reformierung des Apothekenwesens nimmt zu. Der Verein Freie Apothekerschaft spricht sich auf seiner Internetseite gegen die geplante Reform aus und bietet eine Umfrage zu dem Thema an. In dieser Umfrage geht es auch um personelle Konsequenzen an der ABDA-Spitze und eine mögliche Demonstration der Apotheker vor dem BMG. Die Ergebnisse sind zumindest bislang eindeutig.
Wie werden sich die Apotheker zu den Apotheken-Plänen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) positionieren? Eine offizielle Antwort auf diese Frage steht noch aus: Schließlich treffen sich die Kammern und Verbände erst am 17. Januar zur ABDA-Mitgliederversammlung, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Schon jetzt zeigt sich aber, dass insbesondere der von Spahn geplante Boni-Deckel und die geplante Marktanteil-Obergrenze für EU-Versender gar nicht gut an der Apotheker-Basis ankommt.
Das jüngste Beispiel ist die Reaktion des Vereins Freie Apothekerschaft auf die Eckpunkte aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG). Auf seiner Internetseite hat der Verein eine Umfrage veröffentlicht – sie trägt den Titel „Wir wehren uns“. Zur Erklärung der Befragung heißt es: „Wir wehren uns gegen eine Gesundheitspolitik, die ausländische Aktiengesellschaften und internationale Konzerne über die heimischen Apotheken stellt. Wir sammeln Meinungen. Da es bislang keine Umfrage gibt, die die Meinung der Basis widerspiegelt, versuchen wir hiermit, mit wenigen einfachen Fragen eine Tendenz zu ermitteln, auch wenn die Zusammenhänge natürlich komplexer sind.“
Freie Apotheker: Sollte es eine Apotheker-Demo geben?
Die Freien Apotheker, die derzeit in etwa 160 Mitglieder in ganz Deutschland haben, stellen vier Fragen, wobei sich die ersten beiden mit den Eckpunkten des BMG selbst beschäftigen. Konkret wird gefragt, ob die ABDA am Rx-Versandverbot festhalten und den Spahn-Plan ablehnen soll. Auch die Alternative wird abgefragt: Sollen die Apotheker das Angebot vom BMG „annehmen“? Zur Erinnerung: Neben dem Boni-Deckel für EU-Versender hatte der Minister den Apothekern einige Anpassungen und Erhöhungen am Apothekenhonorar versprochen.
Doch der Verein interessiert sich auch für die Konsequenzen der Apotheken-Pläne – genauer gesagt für Konsequenzen innerhalb des Apothekerlagers. So wollen die Freien Apotheker wissen, ob der ABDA-Vorstand zurücktreten soll. Ebenso wird abgefragt, ob aus Sicht der Umfrageteilnehmer eine Demonstration der Apotheker vor dem BMG oder dem derzeitigen Sitz der ABDA Sinn machen würde.
Schmidt: Lage für personelle Konsequenzen nicht dramatisch genug
Die Ergebnisse sind zumindest bislang eindeutig. Laut dem Verein haben bis zum heutigen Montagmittag knapp 200 Nutzerinnen und Nutzer an der Umfrage teilgenommen. Knapp 93 Prozent fordern die ABDA auf, am Rx-Versandverbot festzuhalten. Noch etwas eindeutiger ist die Ablehnung gegenüber dem Spahn-Plan: Etwas mehr als 96 Prozent wollen das Paket nicht „annehmen“. Etwas zögerlicher ist die Bereitschaft, an einer Demonstration in Berlin teilzunehmen: Knapp zwei Drittel der Nutzer würden dies tun. Mehr als 20 Prozent sind sich in dieser Frage noch unsicher.
Die Unzufriedenheit der Umfrageteilnehmer bezieht sich aber nicht nur auf die Apotheken-Eckpunkte des BMG sondern auch auf die ABDA. Knapp drei Viertel aller Teilnehmer sprechen sich für einen Rücktritt des ABDA-Vorstandes aus. ABDA-Präsident Friedemann Schmidt hatte sich auf einer Pressekonferenz im Dezember übrigens selbst zum Thema personelle Konsequenzen geäußert. Nach der Vorstellung von Spahns Eckpunkten auf der ABDA-Mitgliederversammlung sagte Schmidt, dass er die Lage nicht als so „dramatisch“ einstufe, dass der „ABDA-Vorstand daran sein Schicksal binden“ müsse.
2 Kommentare
Konsequenzen
von Hubert Kaps am 08.01.2019 um 9:02 Uhr
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Selbstachtung
von Pro Versandverbot am 08.01.2019 um 8:26 Uhr
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