Tochtergesellschaft gegründet

Auch die Apobank baut eine Online-Plattform für Heilberufler auf

München - 15.01.2019, 17:00 Uhr

Die Apobank hat angekündigt, in den Markt der Online-Plattformen für Heilberufler einzusteigen. (Foto: Imago)

Die Apobank hat angekündigt, in den Markt der Online-Plattformen für Heilberufler einzusteigen. (Foto: Imago)


Die digitale Entwicklung schreitet auch bei der Apobank voran. Um den Anschluss nicht zu verpassen, will die Deutsche Apotheker- und Ärztebank eine digitale Plattform für Dienstleistungen und Produkte im Gesundheitsmarkt ins Leben gerufen. Zu diesem Zweck soll demnächst eine Tochtergesellschaft gegründet werden.

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) baut neben dem Finanzgeschäft zunehmend auch ihre Position bei Dienstleistungen für Heilberufler aus. Das machte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Sommer einmal mehr auf dem gesundheitspolitischen Jahresauftakt des Düsseldorfer Finanzinstitutes deutlich. Dort kündigte er unter anderem die Gründung einer Plattform für Dienstleistungen und Produkte für den Gesundheitsmarkt an. Nach einer Presseinformation des Geldhauses sollen dort neue Dienstleistungen abseits des Bankgeschäftes gebündelt werden. Die Plattform soll Dienste für Heilberufler anbieten, damit diese sich zukünftig noch stärker auf ihre eigentliche Tätigkeit fokussieren können. Erste Ergebnisse seien für Mitte des Jahres geplant.

Eine Sprecherin wurde auf Nachfrage von DAZ.online etwas konkreter. Demnach sei angedacht, dass über diese Plattform Services angeboten werden sollen, die beispielsweise die Suche nach der passenden Apothekensoftware, einer Geschäftseinrichtung oder nach einer Praxis unterstützen. Auch die Optimierung von Prozessen oder die Vernetzung von Anbietern könnten Inhalte sein. Generell solle mit der digitalen Plattform der Bereich Beratung im Nicht-Bankenbereich gestärkt werden. Um diese Aktivitäten zu bündeln, werde die Apobank demnächst eine eigene Tochtergesellschaft gründen. Näheres dazu werde frühestens in etwa einem Monat bekannt gegeben.

Sommer: Wir wollen Dienstleistungen anbieten

Als Grund für diese Aktivitäten nennt das Institut die sich verändernden Bedürfnisse der Heilberufler und Patienten. „Wir haben uns entschlossen, den Wandel aktiv und im Sinne unserer Kunden und Mitglieder zu gestalten und als Branchenkenner künftig auch Dienstleistungen auf dem Gesundheitsmarkt anzubieten, von denen wir wissen, dass der Heilberufler sie braucht“, sagte Apobank-Chef Sommer auf dem gesundheitspolitischen Jahresauftakt.

Erste Initiativen in dieser Richtung hat die Bank bereits vor einem Jahr auf den Weg gebracht, als sie das Kompetenzzentrum Apohealth ins Leben rief, das sich mit der Digitalisierung im Gesundheitsmarkt befasst. In einem ersten Projekt entwickelte Apohealth nach Angaben der Bank Handlungsempfehlungen und praktische Hilfestellungen für die digitale Grundausstattung einer Praxis.

Im Dezember 2018 gründete die Apobank gemeinsam mit der Zahnärztlichen Abrechnungsgenossenschaft die Zahnpraxis der Zukunft GmbH. Die neue Gesellschaft entwickelt nach Unternehmensinformationen das Modell einer innovativen Zahnarztpraxis, die nach den neuesten Erkenntnissen der Zahnmedizin und Praxisführung organisiert und an den Bedürfnissen der Zahnmediziner ausgerichtet sei. Im Dezember 2018 hat die Bank zudem ein neues Online-Portal zu Themen der digitalen Gesundheit in Betrieb genommen.

Beteiligung an Fondsboutique

Nahezu zeitgleich mit der Ankündigung zu ihren digitalen Aktivitäten teilte die Apobank auch Neuerungen in ihrem angestammten Finanzgeschäft mit. So beteiligt sich das Geldinstitut über seine Tochter ApoAsset an der Fondsboutique Medical Strategy. Demnach erwirbt ApoAsset einen Anteil von 25,1 Prozent an dem Unternehmen. Zusammen entstehe dadurch das größte deutsche Spezialisten-Netzwerk für globale Gesundheits-Fonds mit über 20 Fondsmanagern, wissenschaftlichen Beratern und Marktanalysten. Medical Strategy bleibe als Unternehmen eigenständig.

„Mit der Kombination zweier ausgezeichneter Investment-Teams werden wir die Anlagemöglichkeiten im weltweiten Megatrend Gesundheit weiter ausbauen und vielfältige Synergien nutzen“, zitiert die Apobank Claus Sendelbach, Mitglied der Geschäftsführung von ApoAsset. Medical Strategy und die Apobank-Tochter seien bereits langjährige Partner und managten seit 2005 gemeinsam den prämierten Aktienfonds Apo Medical Opportunities. Während Medical Strategy vor allem in kleine und mittelgroße innovative Biotechnologie- und Pharma-Unternehmen investiere, konzentriere sich ApoAsset darüber hinaus auf Medizintechnik, Digital Health und Dienstleister.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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