„Nationalen Dekade gegen den Krebs“

Bundesregierung fördert Krebsforschung mit 62 Millionen Euro

Berlin - 30.01.2019, 17:30 Uhr

Bundesforschungsministerin
Anja Karliczek (CDU) und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eröffnen die Nationale Dekade gegen den Krebs. (Foto: imago)

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eröffnen die Nationale Dekade gegen den Krebs. (Foto: imago)


Am gestrigen Dienstag fiel der Startschuss der sogenannten „Nationale Dekade gegen den Krebs“.  An der Forschungsinitiative, die vom Bundesforschungsministerium geleitet wird, beteiligen sich unter anderem das Bundesgesundheitsministerium und das Deutsche Krebsforschungszentrum. In den kommenden zehn Jahren sollen vor allem interdisziplinäre Studien gefördert werden. Als möglichen Forschungsgegenstand schlägt die SPD-Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis die Methadontherapie bei Krebs vor.

Gegen Krebs wird an verschiedenen Fronten gekämpft: So versuchen Forschungsinstitute, Kliniken oder Patientenorganisationen der zweithäufigsten Todesursache zu Leibe zu rücken. Mit der „Nationalen Dekade gegen den Krebs“ will die Bundesregierung die Forschungsaktivitäten nun bündeln. Am gestrigen Dienstag gab das Bundesforschungsministerium (BMBF) den Start offiziell bekannt.

An der auf zehn Jahre angelegten Forschungsinitiative beteiligten sich insgesamt 15 weitere Partner, darunter das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), das BfArM oder das Deutsche Krebsforschungszentrum. Auch der Pharmakonzern Roche und der GKV-Spitzenverband sind dabei sowie weitere Organisationen wie etwa die Felix-Burda-Stiftung und die Deutsche Krebshilfe. 

Grundidee: Vernetzte Forschung

In einem ersten Schritt fördert das BMBF klinische Studien zur Prävention, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen. Laut einer Pressemitteilung werden hierfür bis zu 62 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Bei den Forschungsprojekten sollen Politik, Wissenschaft, Medizin und Versorgung besser vernetzt werden.

„Patienten sollen schnell von den Forschungsergebnissen profitieren – dafür bauen wir die Forschungsförderung aus und werden alle Beteiligten aus Forschung, Versorgung und Politik besser vernetzen. Mir ist wichtig, dass sich die Krebsforschung an den Wünschen und Erwartungen der Betroffenen und deren Angehörigen orientiert“, erklärte die Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) in einer Mitteilung. „Wir müssen noch besser in der Forschung werden. Und wir wollen die Ergebnisse der Krebsforschung noch schneller ans Krankenbett bringen", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Mattheis will Methadonforschung fördern

Wie genau die verzahnte Forschung ausgestaltet sein wird, ist noch nicht bekannt. Nach Informationen des BMBF wurden zu diesem Zweck interdisziplinäre Arbeitsgruppen eingerichtet. Zu den Forschungsinhalten hat die Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) schon eine konkrete Idee. Und zwar fordert die Gesundheitspolitikerin, die Methadonforschung zur Krebstherapie zu fördern.  

„Die ersten Studienergebnisse der Ulmer Chemikerin Dr. Claudia Friesen waren vielversprechend. Krebskranke profitieren schon jetzt. Wir brauchen aber auch die Chance, ergänzende Methoden in die Regelversorgung aufnehmen zu können", erklärte Mattheis in einer Mitteilung. Im November des vergangenen Jahres hatte der Petitionsausschuss über eine Petition zur Förderung von Methadonforschung beraten.

Weltkrebstag am 4. Februar

Neben der Therapieforschung hat sich die Dekade auch zum Ziel gesetzt, die Krebsfrüherkennung und -prävention auszubauen. Die Deutsche Krebshilfe begrüßt diesen Ansatz. „Denn fast jede zweite Krebserkrankung ist vermeidbar und viele Risikofaktoren sind bekannt“, erklärt sagt Dr. h.c. Fritz Pleitgen, Präsident der Deutschen Krebshilfe. Krebsprävention und -früherkennung sollen auch Schwerpunkt des diesjährigen Weltkrebstages am 4. Februar sein.  



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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14 Kommentare

Fördergelder für die Krebstherapie mit Methadon

von Tatjana Schäfer am 03.02.2019 um 16:52 Uhr

Methadon als Wirkverstärker in der Krebstherapie sollte unbedingt und als aller erstes gefördert werden, da die bisherigen Forschungsergebnisse von Dr. Claudia Friesen sehr erfolgversprechend sind. Ohne klinische Studien bleibt aber den meisten Patienten eine Chance auf die Krebstherapie mit Methadon verwehrt. Dieser Zustand muss unbedigt geändert werden, indem die klinischen Studien zur Methadonforschung in der Krebstherapie gefördert werden. Dafür spricht auch die erfolgreiche Petition 78411.

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Methadon in der Krebstherapie fördern

von Andreas Trachternach am 02.02.2019 um 14:59 Uhr

Diese Aktion ist wirklich mehr als ein sehr guter Anlass, ich hoffe das die konkrete Idee von Frau Mattheis, die Methadonforschung zur Krebstherapie zu fördern umgesetzt wird und ich hoffe das viele am besten alle Abgeordneten Ihrem Vorschlag folgen werden.

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62 Millionen für Krebsforschung

von Maritta Hilpert am 02.02.2019 um 13:27 Uhr

Ich hoffe, dass für die Methadon-Forschung auch etwas abfällt.

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Methadonförderung

von Monika Moyses am 02.02.2019 um 12:34 Uhr

Ich bin absolut dafür, dass mehr für die Methadonforschung in der Krebstherapie gemacht wird und die breite Masse Methadon in der Krebstherapie nutzen kann.

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Methadonförderung

von Melanie Mu am 01.02.2019 um 12:29 Uhr

Endlich geht es vorwärts. Der Zeitpunkt, um endlich die Petition 78411 Gezielter Einsatz von D,L Methadon in der Krebstherapie durch genügend Fördergelder zu unterstützen, damit bei Patienten und Ärzten Klahrheit herscht. Schließlich wurde die Petition ja mit 53.570 Stimmen erreicht!!!! Da muss jetzt was in die Gänge kommen!

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Klinische Studien zu Methadon

von Daniel Waxmann am 01.02.2019 um 2:45 Uhr

Die Finanzierung der dringend notwendigen Studien zu Methadon als Wirkverstärker in der Chemotherapie wäre eine echte Chance für einen vielversprechenden Ansatz, sein Potential zu entfalten. Sie würden endlich Klarheit und Sicherheit für viele Ärzte und Erkrankte bringen. Nicht umsonst konnte im Sommer 2018 eine Pedition mit über 50.000 Unterschriften eingebracht werden, denn viele Betroffene konnten persönliche Erfolgsgeschichten mitbringen …

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Klinische Studien zu Methadon in der Krebstherapie fördern

von Brigitte Eiermann am 31.01.2019 um 20:35 Uhr

Diese Forschungsinitiative ist eine gute Sache. Bleibt zu hoffen, dass auch die in der Petition 78411 geforderten Gelder für Studien zu Methadon in der Krebstherapie bei der Förderung berücksichtigt werden. Das ist so vielen Krebspatienten und deren Angehörigen ein großes Anliegen.

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Studien Methadon

von Tanja Thoma am 31.01.2019 um 20:34 Uhr

Ich freue mich sehr, dass es in die richtige Richtung geht!

Jährlich erkranken leider zahlreiche Menschen an Krebs und oft ist der Weg für die Betroffenen aussichtslos.

Daher sollte man alle Möglichkeiten nutzen um die klinische Studie endlich zu beginnen und Licht ins dunkle zu bringen!
Die bereits sehr vielversprechenden Ansätze mit D,L-Methadon als Wirkverstärker sind ein wichtiger Hoffnungsschimmer für tausende Patienten!

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Klinische Studien zu Methadon in der Krebstherapie fördern

von Brigitte Eiermann am 31.01.2019 um 20:30 Uhr

Diese Forschungsinitiative ist eine gute Sache. Bleibt zu hoffen, dass auch die in der Petition 78411 geforderten Gelder für Studien zu Methadon in der Krebstherapie bei der Förderung berücksichtigt werden. Das ist so vielen Krebspatienten und deren Angehörigen ein großes Anliegen.

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Klinische Studien zu Methadon als Wirkverstärker

von Katrin am 31.01.2019 um 19:43 Uhr

Seit langem ist in-vitro nachgewiesen, dass Methadon die Zytotoxität von Chemotherapie verbessert. Methadon sorgt also dafür, dass die Krebszellen mehr Chemo aufnehmen können und auch, dass sie es nicht so schnell ausstoßen können. Das bedeutet, dass durch Gabe von Methadon die Krebszellen deutlich heftiger angegriffen werden - bei gleicher Dosis des Zytostatika. Dieser Effekt wurde von mindestens 3 Arbeitsgruppen unabhängig voneinander bestätigt. Man ist sogar soweit, dass man bereits für 12 verschiedene Tumorentitäten in die klinischen Studien starten könnte, die dann eben zeigen, ob sich dieses Prinzip vom Labor auf den Menschen übertragen lässt. Die Praxis zeigt ja immer häufiger gute Ergebnisse. Also wie gesagt, man ist seit längerer Zeit vorbereitet die notwendigen Studien durchzuführen, damit Methadon nach erfolgreichem Abschluss endlich offiziell als Medikament in der Krebstherapie eingesetzt werden darf. Allein das nicht vorhandene Geld bremst diesen Fortschritt aus. Dieser Zustand ist für Betroffene (ob selbst erkrankt oder Angehöriger) unerträglich. Zu wissen, dass es da ein hilfreiches Mittel geben könnte, leicht herzustellen und kostengünstig, mit überschaubaren Nebenwirkungen - aber da es wirtschaftlich uninteressant ist, werden keine Studien durch die Industrie finanziert. Es ist meiner Meinung nach längst fällig, dass dieses Thema öffentlich unterstützt und gefördert wird. Daher freue ich mich sehr, dass Frau Mattheis vorschlägt die Methadontherapie bei Krebs zum Forschungsgegenstand zu machen. Danke Frau Mattheis und ich hoffe, viele Abgeordnete werden Ihrem Vorschlag folgen.

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Gebt der Forschung um Methadon endlich Gehör!

von Kerstin Boewer am 31.01.2019 um 18:28 Uhr

Für die Betroffenen an Krebs erkrankten Menschen und ihre Angehörigen ist es ein Kampf. Damit es kein Kampf gegen Windmühlen bleibt - bitte liebe Menschen teilt euch hier auf diesem Wege mit! Es ist wichtig dass die Forschung um D/L Methadon in der Krebstherapie weiter geführt wird. Es gibt Erfolge die für sich sprechen. Diese müssen endlich anerkannt werden.

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Forschungsinitiative Kampf gegen den Krebs

von Michael Wiechmann am 31.01.2019 um 18:04 Uhr

Ich sehe es sehr positiv, dass es endlich diesen Schritt gibt. Hat auch lange genug gedauert und unserer Gruppe viel Kraft gekostet um bis hierher zu kommen. Jetzt ist es nur wichtig dass alle an einem Strang ziehen. Uns und unseren Angehörigen vor allem die mit dem Krebs zu kämpfen haben gibt dies auch ein wenig Hoffnung. Wichtig ist mir, gewonnene Ergebnisse auch sofort zu veröffentlichen, damit sich keiner mehr rausreden kann.

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Studien zu Methadon

von Nicole Matthes am 31.01.2019 um 15:46 Uhr

Das ist doch ein Schritt in die richtige Richtung.
Wir wünschen uns endlich mehr Gehör in Bezug zu D,L-Methadon in der Krebsforschung.
Wir benötigen dringend die Bewilligung von Forschungsgeldern.
Es muss endlich bewiesen werden , ob und in wie weit , Methadon zur Krebstherapie eingesetzt wird und helfen kann. Fördergeldee sind ja vorhanden.
Methadon kann viel mehr als nur ein Schmerzmittel zu sein.




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Methadonförderung

von Juergen Busch am 31.01.2019 um 13:01 Uhr

Diese Aktion ist ein guter Anlass, die erfolgreiche Petition 78411 "Gezielter Einsatz von Forschungsgeldern für klinische Studien zum Einsatz von D,L-Methadon in der Krebstherapie" zeitnah umzusetzen und die Gelder für diese klinischen Studien zu bewilligen. Viele tausende Krebspatienten erwarten endlich Klarheit bzgl. des wirkverstärkenden Effektes dieses Schmerzmittels.

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