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Digital-Initiative
Apotheker will Apotheken digital sichtbarer machen
Apotheken digital sichtbarer machen. Das ist das Ziel der neu gestarteten Initiative „#diedigitaleapotheke“. Das Motto: Gemeinsam digital werden. Was verbirgt sich hinter der Initiative? Welche Chancen bietet sie den Apothekern? DAZ.online hat beim Initiator Steffen Kuhnert nachgefragt.
Der digitale Wandel ist längst Bestandteil unseres Lebens. Die digitalisierte Welt verändert auch die Apothekenwelt – davon ist Apotheker und Gesundheitsunternehmer Steffen Kuhnert überzeugt. Mit der neuen Wissensplattform „#diedigitaleapotheke“ wendet sich der Kölner sowohl an digital interessierte Apotheker als auch an alle anderen Heilberufe und Berufe im Gesundheitswesen.
„Gemeinsam digital werden“ ist das Motto der Initiative. „Die Idee hinter #diedigitaleapotheke ist, dem Apotheker digitale Kompetenz zu verschaffen“, so Kuhnert. Erste Apotheker seien bereits mit an Bord und beteiligten sich aktiv an der Wissensplattform. Was sich darüber hinaus hinter der Initiative verbirgt, erläutert der Apotheker DAZ.online im Gespräch.
Apotheker, Gesundheitsunternehmer – Knowhow-Vermittler
„Mein Name ist Steffen Kuhnert. Ich bin Apotheker, Gesundheitsunternehmer und Gesundheitsexperte“, so präsentiert sich Kuhnert online. Mit seinem neuesten Projekt möchte er seine Kompetenz als Knowhow-Vermittler in digitalen Fragen einsetzen. „Ich bin mit Sicherheit kein digitaler Nerd“, versichert er. Allerdings beschäftige er sich seit ungefähr fünf Jahren mit digitalen Themen. Seit ungefähr zwei Jahren sei er zudem mit dem Gesundheitsportal „gerne-gesund.de“ und dem YouTube-Channel „gerne gesund-TV“ (https://www.gernegesund.tv/) online präsent.
Kuhnert, Geschäftsführer der Steffen Kuhnert Gesundheitsberatung GmbH & Co.KG, ist als Autor und Gesundheitsexperte für die redaktionelle Leitung von „gerne gesund“ zuständig. In einem kleinen Team aus Apothekern und weiteren Gesundheitsexperten wird Gesundheitscontent in Form von Artikeln und Erklärvideos erstellt – und auf dem Portal veröffentlicht. Außerdem werde er regelmäßig für Seminare, Vorträge, Workshops und Moderationen gebucht – und das alles neben seiner Tätigkeit als Apothekenleiter. Sein digitales Wissen möchte er von nun an zusätzlich über die neu ins Leben gerufene Initiative weitergegeben – und in diesem Zusammenhang auch sein Gesundheitsportal ins Spiel bringen.
Digitale Kompetenz vermitteln – digitaler denken
Bei „#diedigitaleapotheke“ geht es um die Frage, wie kann die einzelne Apotheke online sichtbarer werden? Wie können sich Apotheker als Gesundheitsexperten digital besser positionieren? Digitale Kompetenz sei dabei der Schlüssel, ist sich Kuhnert sicher. Zunächst einmal gehe es darum, Verständnis für die durch die digitale Welt veränderten Informationsflüsse zu wecken. Die Wissensplattform „#diedigitaleapotheke“ sei in diesem Zusammenhang ein Knowhow-Vermittler, erläutert Kuhnert.
Kuhnert möchte über die Initiative erreichen, dass mehr Apotheker digitaler denken. Letztendlich gehe es darum, die Chancen zu nutzen, sich online einer breiteren Öffentlichkeit als Gesundheitsexperte zu präsentieren. Diese Ausrichtung habe die Plattform. Er möchte dafür sensibilisieren, dass die Suche der Kunden nach Gesundheitsinformationen nicht auf den Homepages der Apotheken stattfinde. Vielmehr würde auf Gesundheitsportale wie „gerne gesund“ zurückgegriffen. Ein solches Portal habe zudem ganz andere Möglichkeiten, bei Google und Co. „sichtbar“ zu werden.
Online sicht- und hörbar werden
Auf ganz unterschiedliche Weise könnten Apotheker von der Initiative profitieren. Wer sich an Kuhnert wende, dem biete er zunächst eine Analyse der Ist-Situation der Präsentation der Apotheke im Internet an. Gegebenenfalls würden Änderungsvorschläge erarbeitet. Aufbau und Inhalt von Apothekenwebseiten sei Kuhnerts Meinung nach nicht immer überzeugend – und erreiche vor allem häufig nicht das gewünschte Ziel. Den Apothekern müsse klar sein, dass Kunden die Apothekenwebseiten in erster Linie für Infos wie Öffnungszeiten, Serviceangebote, etc. aufsuchten. Während Informationen über Krankheiten und Symptome dort eher nicht gesucht würden. Solcher auf Apothekenwebseiten platzierter Content bringe dem Apotheker keinen wirklichen Mehrwert, erläutert Kuhnert.
Der Apotheker als Gesundheitsexperte könne sein Fachwissen dennoch publikumswirksam präsentieren – und dabei gleichzeitig Werbung für seine Apotheke machen. Dafür setze sich die Initiative „#diedigitaleapotheke“ unter anderem ein. Unter diesem Dach solle Expertenwissen gebündelt und auf dem Gesundheitsportal „gerne gesund“ der Öffentlichkeit präsentiert werden. Der Clou: Der Apotheker, der sich mit seinem Wissen – in Form von Artikeln oder Videos – präsentiere, dem biete das Portal die Möglichkeit, effektiv an seine Kunden heranzutreten. Gleichzeitig sei geplant, auf diesem Wege eine Verlinkung auf die Apothekenwebseiten einzupflegen – die Apotheke auf diese Weise digital sichtbarer zu machen.
Was ist schon? – Was fehlt noch?
Unter dem Dach von „#diedigitaleapotheke“ soll Verschiedenes ineinandergreifen. Noch ist nicht alles ausgereift und erarbeitet. So würden zum Beispiel zurzeit noch die technischen Details ausgearbeitet, wie eine einfache Einbindung des Contents von „gerne gesund“ auf den Apotheken-Homepages stattfinden könne. Dennoch sei die Initiative vor kurzem mit den ersten Mitstreitern gestartet: „Wir sind im Kleinen mit den ersten Apothekern gestartet, die auf ‚gerne gesund‘ auch unter Team zu sehen sind. Die haben mir schon erste Beiträge zugearbeitet“, so Kuhnert. Der Content würde jetzt Stück für Stück in den nächsten Wochen ausgebaut, ergänzt Kuhnert.
Mit einzelnen Inhalten sei die Gesundheitsplattform schon gut zu finden. Aber es sei auch klar, dass sie sich noch am Anfang eines Prozesses befänden. „Die Idee dahinter ist, lasst es uns gemeinsam tun“, erläutert Kuhnert – und ergänzt: „Ich möchte, dass zumindest ein kleiner Kern von Apothekern – es ist ja auch nicht jedermanns Sache zu schreiben oder Videos zu erstellen – über dieses Portal die Chance hat, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren.“ Um dieses Projekt zum Erfolg zu führen, hoffe er auf weiteres Interesse: „Mir würde es am Ende des Tages auch schon reichen, wenn einige Hundert Apotheker sagen, das finde ich toll – und davon ein Bruchteil auch tatsächlich anfängt zu schreiben und zu produzieren“, so Kuhnert.
Was kostet das?
„Aktuell hat noch keiner dafür Geld bezahlt“, versichert der Kölner Unternehmer. Allerdings müsse auch überlegt werden, wie das Ganze langfristig zu finanzieren sei. „Man muss natürlich auch irgendwann über Kosten sprechen. Das ist gar keine Frage. Es ist aber noch zu früh, eine Äußerung zu machen, was da alles entstehen kann.“ Die Finanzierung des Wissensportals sei zudem auch über Sponsoring zu erreichen. Dafür brauche es nicht unbedingt Werbung. Noch sei alles in der Entwicklung und die genauen Kosten stünden noch nicht fest.
Kuhnert antwortet auf die Frage nach dem eigenen finanziellen Vorteil: „Ein Geschäftsmodell ist zum Beispiel, dass daraus Speaker-Tätigkeiten entstehen und mich zum Beispiel Partner und andere Unternehmen anfragen.“ Er sei dann als Experte in Sachen Digitalisierung gefragt, so Kuhnert.
Kooperation mit „Pillentaxi“
Nicht nur die Initiative „#diedigitaleapotheke“ solle einen Mehrwert für Apotheken darstellen. Auch Kooperationen mit anderen Partnern, wie erst vor kurzem mit dem Botenservice „Pillentaxi“ gestartet, sollen Kuhnert zufolge Möglichkeiten aufzeigen, durch gute zusätzliche Serviceangebote Vor-Ort-Apotheken zu stärken. Im Falle von „Pillentaxi“ bestehe die Kooperation in der Bereitschaft von Kuhnert, gemeinsam eine Datenbank der botendienstliefernden Apotheken aufzubauen und dadurch wiederum der Apotheke vor Ort eine größere Online-Sichtbarkeit zu verschaffen. „Die Idee finde ich grundsätzlich gut – und das unterstütze ich, vor allem da es ein kostenloser Service ist.“, erläutert Kuhnert den Zusammenhang.
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