Pflanzenschutz

Bayer: 1,8 Milliarden Euro Schadenersatz wegen Glyphosat

Berlin - 14.05.2019, 09:10 Uhr

Der Pharmakonzern Bayer muss sich wegen Glyphosat weiter vor US-Gerichten verantworten, jetzt wird eine milliardenschwere Schadenersatzzahlung fällig. (Foto: imago images / Steinach)

Der Pharmakonzern Bayer muss sich wegen Glyphosat weiter vor US-Gerichten verantworten, jetzt wird eine milliardenschwere Schadenersatzzahlung fällig. (Foto: imago images / Steinach)


Vergleich mit US-Klägern wird wahrscheinlicher

Angesichts der sich häufenden Schlappen vor US-Gerichten wird die Lage für Bayer und Konzernchef Werner Baumann jedoch kritischer. Der Aktienkurs hat bereits gelitten, bei der Hauptversammlung im April verpassten die Aktionäre der Bayer-Führung einen historischen Denkzettel und verweigerten Baumann die Entlastung. Der Börsenwert des Konzerns liegt mittlerweile deutlich unter den rund 63 Milliarden Dollar (56 Milliarden Euro), die sich die Leverkusener den Monsanto-Kauf vergangenes Jahr hatten kosten lassen.

Auch wenn Bayer sich bislang beharrlich dagegen sträubt, dürften Verhandlungen über einen Vergleich mit US-Klägern durch die dritte Niederlage im dritten Prozess wahrscheinlicher werden. US-Richter Vince Chhabria, bei dessen Bundesbezirksgericht in San Francisco mehrere Hundert Klagen von Landwirten, Gärtnern und Verbrauchern gebündelt sind, drängte bereits im April auf eine gütliche Einigung der Streitparteien. Sollten die beiden Seiten keine einvernehmliche Lösung finden, werde ein Mediator gerichtlich bestellt.

Offiziell geht Bayer davon aus, dass das Geschworenen-Urteil aus Oakland keinen Einfluss auf weitere Verfahren hat. Es werde einige Zeit dauern, bis der gesamte Verfahrenskomplex abgeschlossen sei, hieß es. Bislang habe noch kein Fall die Berufung durchlaufen, bei der wichtige rechtlich relevante Entscheidungen der Verfahren bewertet würden.



bro / dpa
brohrer@daz.online


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