Konkurrenz aus dem Netz

Douglas plant Online-Marktplatz und schließt Filialen

Berlin - 17.05.2019, 07:00 Uhr

Die Kosmetik-Kette Douglas plant eine neue Online-Strategie und will einige Filialen in Deutschland schließen. (Foto: imago images / Ralph Peters)

Die Kosmetik-Kette Douglas plant eine neue Online-Strategie und will einige Filialen in Deutschland schließen. (Foto: imago images / Ralph Peters)


Bis zur Jahreswende will Douglas den eigenen Online-Auftritt zu einem Marktplatz ausbauen, auf dem die Kunden auch Produkte und Beauty-Angebote externer Partner erhalten können. „Im Beauty-Bereich gibt es noch keinen Marktplatz“, sagt sie. Diese Lücke wolle der Konzern füllen und den eigenen Online-Auftritt „zur zentralen Beauty-Plattform Europas“ machen. Dabei gehe es nicht nur um weitere Produkte, sondern auch um Serviceangebote vom Friseurtermin bis zur Maniküre.

Dass der Siegeszug des Online-Handels auf Dauer wohl nicht ohne Auswirkungen auf das Filialnetz bleiben wird, räumt die Managerin ein. „Wir werden das Filialnetz kontinuierlich den Marktgegebenheiten anpassen und machen dazu gerade eine genaue Analyse der deutschen Standorte. Hierzulande sind aber weniger als 20 von 435 Filialen nicht profitabel.“

Sogar höhere Preise möglich

Während im Online-Handel das Thema Preis dominiert, setzt Douglas im stationären Geschäft auf eine andere Strategie: Auf mehr Service, mehr Beratung und mehr Entertainment. „Serviceangebote werden immer wichtiger. Wir sehen, dass unsere Kosmetikkabinen immer besser gebucht sind“, sagt Müller. Die Kunden seien bereit, dafür auch einen höheren Preis zu bezahlen. So habe Douglas in den Filialen im Februar die Preise für 7000 nicht so häufig nachgefragte Produkte sogar erhöhen können. Außerdem kann sich Douglas mit Serviceangeboten von Online-Konkurrenten wie Zalando oder Flaconi absetzen.

Verschärft wird der ohnehin schon harte Wettbewerb auf dem deutschen Parfümeriemarkt aktuell noch dadurch, dass die Bundesbürger beim Kosmetikkauf eher knausrig sind. „2018 war ein mehr als durchwachsenes Jahr für die Kosmetikbranche“, berichtet der Geschäftsführer des Kosmetikverbandes VKE, Martin Ruppmann. Der Umsatz mit selektiver Kosmetik, also Düften und Kosmetikprodukten, die in Parfümerien und Warenhäusern vertrieben werden, habe praktisch stagniert.



bro / dpa
brohrer@daz.online


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