Amazon versus Alibaba

E-Commerce-Giganten kämpfen um Vorherrschaft – auch in Europa

München - 21.05.2019, 16:00 Uhr

Jack Ma gilt als reichtser Mann Chinas. Mit seinem Online-Händler Alibaba will Ma jetzt Europa erobern. In anderen Märkten soll er bereits mit Arzneimitteln gehandelt haben. ( r / Foto: imago images / IP3press)

Jack Ma gilt als reichtser Mann Chinas. Mit seinem Online-Händler Alibaba will Ma jetzt Europa erobern. In anderen Märkten soll er bereits mit Arzneimitteln gehandelt haben. ( r / Foto: imago images / IP3press)


Alibaba: Weniger Umsatz, mehr Gewinn als Amazon

Bei allem Engagement kann Alibaba wirtschaftlich aber noch nicht an das Format von Amazon heranreichen. 2018 brachte es Amazon auf einen Umsatz von 232,9 Milliarden US-Dollar (umgerechnet zirka 203 Mrd. Euro), das waren rund 31 Prozent mehr als im Vorjahr. Seinen Netto-Gewinn konnte der Online-Riese gar von drei auf 10,1 Milliarden Dollar steigern. Alibaba brachte es dagegen auf vergleichsweise bescheidene 56,1 Milliarden Dollar Umsatz, was allerdings ein sattes Plus von mehr als 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutete. Zudem ist Alibaba durch das andersartige Geschäftsmodell wesentlich rentabler. Beim Nettogewinn schaffte es Alibaba auf 11,96 Milliarden Dollar – und verdiente damit mehr als der große US-Konkurrent. Auch die Entwicklungen im Handelskrieg zwischen den USA und China scheinen Alibaba nicht zu tangieren. Chinas größter Online-Händler hat mit seinem wirtschaftlichen Ergebnis im abgelaufenen Quartal die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen, vor allem dank seines boomenden Cloud-Geschäfts.

Die Stärke Alibabas´ zeigt sich auch bei herausragenden Vermarktungsereignissen. So setzte Alibaba beim Shopping-Event Singles Day, dem chinesischen Pendant zum amerikanischen Black Friday, im vergangenen Jahr innerhalb von nur zwei Minuten über eine Milliarde Euro um. Am Ende des Tages standen gar 30,7 Milliarden Dollar zu Buche. Amazon selbst kam am Black Friday oder Cyber Monday auf gut eine Milliarde Dollar Umsatz. Beim eigens erfundenen Prime Day mit speziellen Angeboten für die weltweit mehr als 100 Millionen Prime-Kunden erwirtschaftete der Handelsgigant etwa vier Milliarden Dollar.

Es dürfte also spannend werden, wenn Alibaba nun auch Europa erobern will. Nicht nur für Amazon und die europäischen Kunden, sondern möglicherweise auch für Apotheker.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Arzneimittel als gewinnorientiertes globales Handelsgut?

von Heiko Barz am 21.05.2019 um 20:05 Uhr

Das ist doch mal eine schöne Zukunftsaussicht. Unsere digitalbesoffenen Politiker werden auch hier wieder wie hypnotisiert vor der Schlange stehen und sich wehrlos vom Kapital schlucken lassen, ohne es zu bemerken. Was im Kleinen mit „Zur Rose und DOMO“ schon zu großem Unheil für die Patienten heranwächst, ist dann nur noch ein „Fliegenschiss der Gesundheitsgeschichte“.

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