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Hauptstadtkongress
E-Gesundheitsakte: AOK wollte nicht mit EU-Versendern kooperieren
Warum Apotheker nicht von Anfang an?
Doch warum sind die Apotheker nicht von Anfang an dabei? Michalak erklärte: Bei der Konzeption und der Suche nach optimalen Partnern habe man anfangs Arzneimittel gar nicht im Fokus gehabt, sondern wollte nur eine digitale Patientenakte auf den Markt bringen, berichtete Michalak. Man habe sich schließlich mit Vivantes für einen lokalen Partner mit vielen ambulanten Einrichtungen entschieden sowie für einen weiteren deutschlandweit tätigen – Sana. Das Medikationsmanagement sei dann als Zusatzmodul dazu gekommen, das auf die bestehenden Strukturen aufsetzten sollte, erklärt der Kassen-Chef weiter. Dabei habe der Abwägungsprozess, den medizinisch der Arzt treffen muss, im Vordergrund gestanden. Bevor die Apotheken eingebunden werden, wolle man erstmal Fahrt aufnehmen. 100 Ärzte sind laut Michalak dabei. Aber in seinen Augen ist es dann der zweite notwendige Schritt, die Apotheker einzubinden, um den Medikationscheck in der Apotheke dann auch vornehmen zu können.
Baden-Württembergs Kammerpräsident Dr. Günther Hanke, der ebenfalls an der Runde teilnahm, kritisierte das als „zu kurz gesprungen“, obwohl er, wie er betonte, solche Aktivitäten eigentlich grundsätzlich begrüßt. Er bezeichnete des als „arzt- oder kassenzentrierte Sichtweise“. Dabei werde häufig übersehen, dass 700 Millionen Packungen zusätzlich der Selbstmedikation gekauft werden, so Hanke weiter. „Die Kassen zahlen das nicht, die Ärzte verordnen es nicht, deswegen wird das ausgeblendet. Ein echtes Management funktioniert nur mit der Apotheke.“
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