PTA-Reform

BVpta: „Apotheker stellen sich gegen PTA-Interessen“

Stuttgart - 23.05.2019, 11:30 Uhr

Der Vorstand des BVpta ist schwer enttäuscht vom Auftritt der Apotheker bei der Verbändeanhörung im BMG zur PTA-Reform. (b/Foto: Marc Hugger)

Der Vorstand des BVpta ist schwer enttäuscht vom Auftritt der Apotheker bei der Verbändeanhörung im BMG zur PTA-Reform. (b/Foto: Marc Hugger)


Kernkompetenzen der PTA unverzichtbar

„Ein schlimmeres Eigentor konnten die Apothekervertreter/-innen nicht schießen“, resümiert der BVpta-Vorstand und gibt zu bedenken, dass der weitaus größte Teil der Arzneimittelabgaben inklusive umfassender Kunden-Beratung sowie der Herstellung von Rezepturen in den Apotheken durch PTA geleistet wird. „Genau das sind aber die entscheidenden Kernkompetenzen, die immer wieder zu Recht angeführt werden, um die Unverzichtbarkeit der Vor-Ort-Apotheken für eine sichere und wohnortnahe Arzneimittelversorgung der Bevölkerung zu begründen. Wer die Notwendigkeit einer inhaltlich ausgebauten und längeren PTA-Ausbildung zur Professionalisierung negiert, stellt sich nicht nur gegen eine notwendige Reform, sondern sägt damit auch an seinem eigenen Ast. In einer Zeit, in der in Berlin gleichzeitig ebenfalls kontrovers über ein Apothekengesetz diskutiert wird, spricht dies nicht gerade für politisches Gespür und Weitsicht.“

Steigerung der Attraktivität des Berufsbildes: Fehlanzeige

Dies erscheint umso unverständlicher, lautet die Zielsetzung des PTA-Reformgesetzes doch schließlich, die Attraktivität und Wertigkeit des PTA-Berufes zu fördern, um so dem schon jetzt dramatischen Fachkräftemangel entgegen zu wirken. „Mit einer solchen Haltung wird jedoch das Gegenteil erreicht!“, warnt der Vorstand des BVpta. „Schon jetzt entscheiden sich viele erst gar nicht für eine PTA-Ausbildung oder PTA kehren den Apotheken nach kurzer Berufszeit den Rücken zugunsten anderer Arbeitgeber, die ihnen insgesamt mehr Wertschätzung entgegenbringen. Wir hätten schon erwartet, dass die Vertreter der Apotheker uns PTA bei diesen berechtigten Reformforderungen zur Ausbildungsverlängerung auch im eigenen Interesse unterstützen.“

Den Blick nach vorne richten

Auch wenn das PTA-Reformgesetz noch nicht final stünde, so sei die Marschrichtung nach dieser Anhörung absehbar, so das Fazit des BVpta. Bei aller Enttäuschung darüber bliebe dennoch stets der Blick nach vorne. Vor allem in Richtung einer Mobilisierung des Potentials an zukunftsorientierten Apothekern, die sich die kompetente Arbeitskraft einer verantwortungsbewussten und lernbereiten PTA sichern wollen.



Cornelia Neth, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

BMG

von Karl Friedrich Müller am 23.05.2019 um 15:30 Uhr

Dass jeder Euro ausgegeben für Bildung der Regierung zu viel ist, ist keine Neuigkeit. Sondern eine Schande.
Dann will man, falls höherer Bedarf besteht, „Fachkräfte“ aus dem Ausland.
Die Regierung handelt unverantwortlich, ja kriminell und gegen das Volk.
Unsere Vertretungen passen sich dem nahtlos an.
Realitätsfremd, ignorant, selbstsüchtig und eigensinnig. Möglicherweise korrupt.
Nicht mehr zum Aushalten.

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