GRPG-Symposium

Was tun gegen Lieferengpässe?

Berlin - 13.06.2019, 15:00 Uhr

Lieferengpässe managen gehört zu täglichen Geschäft der Apotheken. (Foto: wavebreakmedia / stock.adobe.com)

Lieferengpässe managen gehört zu täglichen Geschäft der Apotheken. (Foto: wavebreakmedia / stock.adobe.com)


Neue Meldemöglichkeiten für Apotheker und neue Nutzungsmöglichkeiten für das Fälschungsschutzsystem?

Und der Pharmazeut hat durchaus Ideen, wie man sich künftig ein besseres Bild von der Engpass-Situation verschaffen könnte. Denn man darf nicht vergessen: Die beim BfArM gemeldeten Engpässe versorgungsrelevanter Arzneimittel entspringen lediglich einer erklärten Selbstverpflichtung der Zulassungsinhaber; sie erfolgen über Formblätter. Die Apotheken selbst zählen sehr viel mehr Lieferengpässe. Horn kann sich perspektivisch vorstellen, dass auch öffentliche und Krankenhausapotheken solche strukturierten Meldungen abgeben. Technisch dürfte das funktionieren – und es könnte die Diskussion versachlichen.

Überlegen könne man überdies, ob nicht auch die neue riesige Datenbank, die genau abbildet, wie viele Packungen von welchem Arzneimittel im Markt sind, genutzt werden könnte. Gemeint sind die Datenspeicher, die im Zusammenhang mit der EU-Fälschungsschutzrichtlinie aufgebaut wurden. Die Delegierte Verordnung sieht vor, dass den zuständigen Behörden – wie in Deutschland das BfArM oder das PEI – der Zugang zu den Datenspeichern und den darin enthaltenen Informationen nicht nur zu gewähren ist, um potenzielle Fälschungsfälle zu untersuchen.

Ein weiterer Zweck kann die „Pharmakovigilanz oder Pharmakoepidemiologie“ sein. Möglicherweise, so Horn, lasse sich darunter auch der Versorgungsaspekt der Lieferengpässe subsumieren, sodass man ein Monitoring durchführen und hierdurch Verknappungen frühzeitig erkennen könnte. Doch bevor man solche Gedanken weiterführt, ist es erst einmal wichtig, dass das Fälschungsschutzsystem für seinen eigentlichen Zweck rund läuft.



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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