Bei Sportlern

Darmbakterien der Gattung Veillonella steigern die Leistungsfähigkeit

Boston / Stuttgart - 25.06.2019, 14:00 Uhr

In Stuhlproben von Marathonläufern fiel auf,
dass sich Bakterien der Gattung Veillonella eine Woche nach dem Lauf stark
vermehrt hatten. Sie können Laktate, die
bei großer Anstrengung in den Muskeln entstehen, in kurzkettige Fettsäuren
umwandeln. (c / Foto: 
                                            
                                            
                                                    
                                        
                                        
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In Stuhlproben von Marathonläufern fiel auf, dass sich Bakterien der Gattung Veillonella eine Woche nach dem Lauf stark vermehrt hatten. Sie können Laktate, die bei großer Anstrengung in den Muskeln entstehen, in kurzkettige Fettsäuren umwandeln. (c / Foto: babaroga / stock.adobe.com)


Mäuse liefen im Schnitt 13 Prozent länger

Die Forscher konnten die Vermehrung von Veillonella-Bakterien nach anstrengender sportlicher Betätigung in Stuhlproben von 87 Ultramarathonläufern und Ruderern bestätigen. Außerdem überprüften sie den Effekt von Veillonella, indem sie die Bakterien in den Darm von 16 Mäusen einbrachten. Anschließend liefen die Mäuse bis zur Erschöpfung in einem Hamsterrad. Die Mäuse, denen Veillonella-Mikroben verabreicht wurden, liefen im Schnitt 13 Prozent länger als die Mäuse einer Vergleichsgruppe.

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Laktate als einzige Kohlenstoffquelle

Bekannt war, dass Veillonella-Bakterien Laktate als einzige Kohlenstoffquelle nutzen. Laktate entstehen bei längerer sportlicher Betätigung im Muskel. In einem Versuch mit Mäusen wies die Gruppe um Kostic nun nach, dass Laktate durch die Darmwand in den Darm gelangen können.

Dort werden sie von Veillonella in kurzkettige Fettsäuren, darunter Propionate, umgewandelt. Über deren Wirkung schreiben die Wissenschaftler in Bezug auf frühere Forschungsergebnisse: „Es wurde gezeigt, dass Propionate die Herzfrequenz und die maximale Rate des Sauerstoffverbrauchs erhöhen, den Blutdruck bei Mäusen beeinflussen sowie den Energieverbrauch im Ruhezustand und die Fettverbrennung bei nüchternen Menschen erhöhen.“

Ihre Erkenntnisse wollen die Forscher auch medizinisch nutzen: „Was wir uns vorstellen, ist eine probiotische Ergänzung, die die Menschen einnehmen können, um ihre Fähigkeit zu sinnvoller Bewegung zu verbessern und sie somit vor chronischen Krankheiten, einschließlich Diabetes, zu schützen“, sagte Kostic.



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