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Belgisch-deutsche-Grenzregion
AKW Tihange: Neuer Notfallplan im Kreis Viersen – wohl ohne Apotheken
Tabletten innerhalb von zwei bis die Stunden in den Apotheken
„Wir haben in den Apotheken im Kreis auch keinen eigenen Vorrat davon“, sagt Regina Bormann, Kreisvertrauensapothekerin und Inhaberin der Marktapotheke in Tönisvorst-Vorst im Kreis Viersen. Aber man könne innerhalb von nur zwei bis drei Stunden die Tabletten vom Großhändler bekommen. „Wenn jetzt natürlich Hunderte gleichzeitig kommen, würde es eng“, sagt sie. In einem Flyer „Informationen zur Iodtabletten-Verteilung im Kreis Viersen“, der laut Planung des Kreises bald in Rathäusern, Arztpraxen und Apotheken ausliegen soll, wird dann auch darauf hingewiesen, dass man sich bereits präventiv mit entsprechenden Iodtabletten eindecken könne.
„Den Flyer haben wir aber auch
noch nicht bekommen“, sagt Bormann. Und man sei auch nicht auf sie zugekommen
hinsichtlich einer Planung als Verteilstelle für den Notfall. „Ich bedauere
das. Schließlich sind wir Apotheker doch die Fachleute in Sachen Arzneimittel.
Wir könnten auch im Notfall Rat geben“, sagt sie.
Verteilstellen sind noch nicht definiert
Die Polizei dagegen habe Apotheken als gute Anlaufstelle der Menschen erkannt. „Gerade erst gab es eine Flyer-Aktion gegen ‚falsche Polizisten am Telefon‘, die sich besonders an Senioren richtete. Die hat die Polizei in den Apotheken auslegen lassen“, sagt Bormann. Auch mehr Information seitens der Behörden würde sich die Kreisvertrauensapothekerin wünschen.
Der Kreis will nun zumindest in der kommenden Zeit erstmal üben, wie es mit der Verteilung der Jod-Tabletten im Notfall funktioniert und wie der Transport aus dem zentralen Lager zu den kommunalen Verteilstellen ablaufen soll. Nicht auszuschließen, dass die Apotheken dann im Konzept doch noch eine Rolle spielen – bislang sind die Verteilstellen noch nicht genau definiert worden. In Aachen, Mönchengladbach oder dem Kreis Heinsberg seien dagegen Apotheken als Notfall-Ausgabestellen bereits vorgesehen, sagt der Kammer-Geschäftsführer Derix.
„Wir Apotheker wären jedenfalls dazu bereit. Dass wir für Notfälle gerüstet sind, haben wir ja beispielsweise bereits bei der sogenannten Schweinegrippe bewiesen“, sagt Bormann. Und auch seitens der Apothekerkammer Nordrhein gibt es Know-how – das auch Apotheker abrufen können. „Es gibt regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen und auch ein unter anderem im Internet abrufbares umfangreiches Infopaket zum Thema Iod-Tabletten bei nuklearen Unfällen“, sagt Derix.
Aber auch bei den Politikern im Kreis Viersen ist man wohl der Ansicht, dass es am besten wäre, wenn nichts passierte. „Ich kann mich nicht beherrschen, darauf hinzuweisen, dass die beste Prävention wäre, den Schrottmeiler abzuschalten“, zitiert die Rheinische Post etwa den Lokalpolitiker Hans Smolenaers (SPD) aus der Ausschusssitzung.
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Hinweis der Redaktion: (Stand 12. Juli 2019, 16:00): Eine Sprecherin des Kreises Viersen ergänzte, dass wohl auch nach der Übung nur die Kommunen als Ausgabestellen für Iodtabletten vorgesehen seien und nicht die Apotheken. „Als zuständige Katastrophenschutzbehörde sind wir verpflichtet, ein Konzept vorzuhalten, das die Iodtablettenverteilung im Ereignisfall regelt und wir müssen sicherstellen, dass dieses Konzept im Ereignisfall auch umgesetzt wird – und zwar alleine durch die zuständige Behörde des Kreises Viersen. Eine Konzeptumsetzung kann von uns nur bestmöglich sichergestellt werden, wenn diese durch kreiseigenes beziehungsweise durch Personal der kreisangehörigen Kommunen erfolgt, da wir nur in diesem Fall direkten Zugriff auf das Personal haben“, sagte die Sprecherin.
2 Kommentare
GAU
von Joerg K am 25.07.2019 um 23:42 Uhr
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Globuli, Jod oder Flucht
von Fallout-Boy am 10.07.2019 um 21:38 Uhr
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