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Nach Barmer-Empfehlung bei Schlafstörungen
Hat Sexspielzeug doch Gesundheitsbezug?
Mit einer Masturbationsempfehlung hat die Krankenkasse Barmer viel Aufmerksamkeit im Netz erzeugt. Die Ersatzkasse empfiehlt Frauen, bei Schlafstörungen „einfach mal selbst Hand anzulegen“ oder „ein Spielzeug dazuzuholen“, dann komme der Schlaf ganz von alleine. Rückt das am Ende ein Urteil aus dem Jahr 2017, wonach Sexspielzeuge wegen fehlenden objektivierbaren Gesundheitsbezugs keine apothekenüblichen Waren sind, in ein neues Licht?
Laut einem Urteil aus dem Jahre 2017 haben Vibratoren und Erotikspielzeug in der Apotheke nichts verloren. Es handele es sich nicht um apothekenübliche Ware im Sinne der Apothekenbetriebsordnung, lautete die Begründung. Apothekenüblich seien nur Produkte, die nach objektiven Maßstäben – nicht nach den subjektiven Vorstellungen des Herstellers oder Verkäufers – einen unmittelbaren Gesundheitsbezug hätten. Gestritten über dieses Thema hatten sich die Apothekerkammer Niedersachsen und eine Versandapotheke aus dem Landkreis Osnabrück – Sanicare. Die Kammer hatte der Apotheke Mitte 2014 verboten, in ihrem Online-Shop den Vibrator „Joystick“ zum Verkauf anzubieten. Bei Sanicare vertrat man jedoch die Auffassung, bei dem Sexspielzeug stehe die Gesundheitsförderung im Vordergrund – eine Auffassung, die das Verwaltungsgericht Osnabrück letztlich nicht teilte.
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Mit dieser Auffassung ist Sanicare allerdings offenbar nicht alleine. Auch die Barmer sieht offensichtlich gesundheitsförderndes Potenzial in dieser Produktsparte – sie empfiehlt die Anwendung bei Schlafstörungen. Und hat mit einer entsprechenden Empfehlung viel Aufmerksamkeit im Netz erzeugt. „Für pulsierende Nächte“, heißt es im Facebook-Auftritt der Ersatzkasse, die mit rund neun Millionen Versicherten zu den größten Krankenkassen Deutschlands zählt. Ein Foto zeigt einen Vibrator – in der Barmerfarbe grün. „Wenn du mal wieder nicht schlafen kannst, dann leg einfach mal selbst Hand an oder hol dir ein Spielzeug dazu, dann kommt der Schlaf ganz von alleine“, heißt es dazu im Text.
In kurzer Zeit sammelten sich mehr als 1300 Kommentare unter dem Beitrag. Barmer-Sprecher Daniel Freudenreich bestätigte, dass es sich nicht um einen Fake handelt: „Es gibt immer noch Themen, die gerne verschwiegen werden, obwohl sie die allermeisten Menschen betreffen. Mit unserem Eintrag auf Facebook wollten wir mit einem Augenzwinkern auf eines dieser Themen hinweisen.“ Das Social-Media-Team der Barmer beantwortete derweil Fragen zur Kostenübernahme für das gezeigte Sex-Spielzeug: „Bei der Anschaffung und Durchführung können wir nicht behilflich sein. Von uns kommt nur der Gesundheitstipp.“
3 Kommentare
Barmer
von Birgit H am 26.07.2019 um 20:42 Uhr
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Medizinprodukt
von Redaktion DAZ.online am 26.07.2019 um 10:49 Uhr
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Medizinprodukt?
von weiterdenken am 26.07.2019 um 10:48 Uhr
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