- DAZ.online
- News
- Pharmazie
- PPI können offenbar ...
Auswertung von kassendaten
PPI können offenbar Allergien fördern
Osteoporose, Vitamin-B12-Mangel und mehr – dass die Langzeiteinmahne von Protonenpumpenblockern das Risiko für bestimmte unerwünschte Wirkungen erhöht, ist bekannt. Möglicherweise gehören auch Allergien dazu. Forscher der Uni Wien haben einen entsprechenden Zusammenhang entdeckt: Patienten, denen Protonenpumpeninhibitoren wie Omeprazol verschrieben wurden, bekamen demnach in den Jahren darauf häufiger auch Arzneimittel gegen Allergien.
Die Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) erhöht offenbar das Risiko für Allergien. Das berichten österreichische Forscher. Die Wissenschaftler um Galateja Jordakieva von der Universität Wien hatten Daten österreichischer Krankenversicherungen ausgewertet. Sie boten Einblick in die Behandlung von über 8,2 Millionen Patienten, was nahezu der gesamten österreichischen Bevölkerung entspricht. Die Wahrscheinlichkeit, ein Antihistaminikum oder eine spezifische Immuntherapie zu benötigen, war bei Patienten, die schon PPI verordnet bekommen hatten, zweimal oder gar dreimal so hoch wie bei anderen Patienten. Besonders stark waren demnach Frauen von der erhöhten Allergiegefahr betroffen, berichtet das Team im Fachmagazin „Nature Communications“.
Mehr zum Thema
Praxiswissen zu Wirkungen, Nebenwirkungen und Interaktionen
PPI – wie war das noch?
Veränderungen bei der Proteinverdauung und im Mikrobiom
Die Forscher begründen dies unter anderem mit der herabgesetzten Magensäureproduktion. Schließlich habe Magensäure eine wichtige Barrierefunktion. Diese wird durch PPI gestört und Allergene könnten unversehrt in den Darm gelangen, erklären sie in einer Pressemitteilung der Uni. Dies könnte Allergien auslösen oder bei bereits vorhandenen Allergien die Symptome verschlimmern.
Daher auch von den Forschern der bekannte Rat, PPI nicht länger als unbedingt notwendig einzunehmen, weil sie die Proteinverdauung beeinträchtigen, das Mikrobiom verändern und so das Risiko für Allergien erhöhen können. Insbesondere bei Stresssymptomen, wie Sodbrennen, sollte man daher vermehrt auf Lebensstiländerungen setzen sowie die Work-Life-Balance überdenken, so die leitende Ärztin Erika Jensen-Jarolim.
1 Kommentar
PPI
von Dr Schweikert-Wehner am 31.07.2019 um 10:59 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.