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30. Juli 2019
Der Hamburger Apothekerverein bringt es auf den Punkt: Es gibt Vor- und Nachteile des neuen Rahmenvertrags, deshalb: Der Weg ist noch nicht zu Ende, und es muss und soll weiterverhandelt werden.“ Genauso isses, mein liebes Tagebuch. Vor allem die Sache mit dem Preisanker ist angesichts der ständigen Lieferengpässen eine Crux. Der Hamburger Apothekerverein schlussfolgert in seinem Mitgliederrundschreiben: „Wir stimmen deshalb mit all jenen von Ihnen überein, die den Preisanker generell für überflüssig halten.“ Denn die neuen Auswahlregelungen würden „automatisch“ dazu führen, dass nur noch preisgünstig unter den verfügbaren Arzneimitteln ausgewählt werden dürfe. In der Tat, mein liebes Tagebuch, was soll so eine Regelung, die besagt, dass eine Rücksprache mit dem Arzt notwendig sein muss, wenn der Preisanker wegen Nicht-Verfügbarkeit überschritten wird. Denn der Rahmenvertrag ist bereits darauf ausgelegt, die Gründe für das Überschreiten des Preisankers nachzuweisen. Also, hoffen wir mal auf fruchtbare Nachverhandlungen insbesondere für Regelungen, die sich als praxisuntauglich gezeigt haben.
Es ist die Rede ans Volk: ABDA-Präsident Friedemann Schmidt erklärt in einem Brief, warum die ABDA sich beim Apotheken-Stärkungsgesetz so positioniert wie sie es tut und warum sie sich weiterhin konstruktiv an dem Gesetzgebungsverfahren beteiligen will. Man könnte die dreieinhalb Seiten so auf den Punkt bringen: Wir haben unsere Ziele nicht erreicht, sie waren nicht durchsetzbar. Tja, mein liebes Tagebuch, das sieht nach Schulterzucken aus, ‘tschuldigung, wir haben’s versucht, aber wenn die Politik nicht will… . Und wie wär’s mit besseren Argumenten gewesen? Egal, Schmidts Fazit lautet: Ok, Häckchen dran, blicken wir nach vorne und machen das Beste draus, wir müssen ja mit der Politik im Gespräch bleiben, um wenigstens das zu bekommen, was geht. Also, nehmen wir für uns mit, was möglich ist, und schauen mal mit der Rosa-Brille auf ein paar Millionen Euro und auf die Jucheisassa-Dienstleistungen, die uns in eine erfüllende Zukunft tragen. Und dann fügt er noch leise wie unter Tränen hinzu: Klar, das Rx-Versandverbot, das wär’s gewesen, aber da draußen, da will es keiner. Daher, versprochen, wir haben das Rx-Versandverbot nicht vergessen, wir holen es wieder aus unserer Schublade als politische Option für die Zukunft – falls das alles mit der Spahnschen Aporeform nicht klappt und wir dann eines Tages von freien Rx-Preisen überrollt werden, wenn wir nur noch 10.000 Apotheken auf dem Markt sind und überhaupt alles zu spät ist. Und ja, dann nehmen wir unser Perspektivpapier „Apotheke 2030“ zur Hand und fangen an, unsere Zukunft zu gestalten. Mein liebes Tagebuch, was er vergessen hat: …wenn es dann die ABDA noch gibt.
9 Kommentare
Gedanken zum Präsidentenbrief
von Jan Kusterer am 09.08.2019 um 17:48 Uhr
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Lieferengpässe: Gesagt .....
von Guter Müller, Detmold am 05.08.2019 um 13:24 Uhr
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Wann nimmt er endlich seinen Hut
von Gabi Umminger am 05.08.2019 um 12:53 Uhr
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Liebes Tagebuch
von Heiko Barz am 04.08.2019 um 12:08 Uhr
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Sozial ist was Arbeit schafft
von Bernd Jas am 04.08.2019 um 9:52 Uhr
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Weniger teure Arzneimitte und weniger Pillen sind besser für Ihre Gesundheit ...
von Christian Timme am 04.08.2019 um 9:20 Uhr
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Bühler zeigt es allen!
von Ulrich Ströh am 04.08.2019 um 8:49 Uhr
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AW: Bühler zeigt es allen ... besonders gut können das natürlich die ?
von Christian Timme am 04.08.2019 um 12:06 Uhr
AW: Bühler zeigt es allen ... QR-Apotheken gesucht ... nein keine REFA-Gruppe sondern Quick Response ...
von Christian Timme am 04.08.2019 um 13:23 Uhr
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