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Apotheken-Stärkungsgesetz im „Focus“
Seyfarth: 10 Prozent weniger durch Apothekenreform
Der „Focus“ berichtet in seiner aktuellen Ausgabe über die von der Bundesregierung beschlossene Apothekenreform. Das Magazin erklärt in einem längeren Beitrag den Versandhandelskonflikt und beschreibt, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die nach dem EuGH-Urteil bestehende Ungleichbehandlung lösen will. Dabei kommt auch Holger Seyfarth, Chef des Hessischen Apothekerverbandes (HAV) zu Wort. Er schätzt, dass sich sein Umsatz durch das Apotheken-Stärkungsgesetz um 10 Prozent verringern könnte.
Mit dem Apotheken-Stärkungsgesetz will die Große Koalition einen Konflikt lösen, der seit dem EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung existiert: Das derzeit im Arzneimittelgesetz verankerte Rx-Boni-Verbot für EU-Versender soll für alle Marktteilnehmer künftig im SGB V etabliert werden – allerdings nur für den GKV-Bereich. Die Apotheker kritisieren dieses Vorgehen: In ihrer Stellungnahme zu dem Gesetz fordert die ABDA, das Rx-Boni-Verbot nicht aus dem AMG zu streichen, damit die Gleichpreisigkeit auch für PKV-Versicherte bestehen bleibt.
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„Es gibt mildere Mittel als das Rx-Versandverbot“
HAV-Chef Seyfarth erneuert diese Kritik nun im aktuellen „Focus“.
Das Gesetz werde die Vor-Ort-Apotheken eher schwächen als stärken, sagt
Seyfarth in dem Bericht. Das Bundesgesundheitsministerium bevorteile damit die
größten Konkurrenten der deutschen Apotheken: die Arzneimittel-Versandhändler
aus Europa. Denn Arzneimittel wie etwa die Antibabypille könnten dann im
Internet zum „Abschusspreis“ verkauft werden. Seyfarth rechnet vor, welche
Beträge den Apothekern verloren gehen könnten. Auf Privatrezept werden pro Jahr
120 Millionen Arzneimittelpackungen verschrieben. Damit steht für die
Vor-Ort-Apotheken ein Umsatz von circa sechs Milliarden Euro auf dem Spiel. Für
seine eigene Apotheke rechnet Seyfarth mit Umsatzeinbußen von mindestens 10
Prozent.
Michels: EU-Versender könnten Preise bei Lieferengpässen erhöhen
Auch Dr. Klaus Michels, Chef des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe, meldet sich in dem Beitrag zu Wort. Wie schon zuvor im DAZ.online-Interview warnt Michels vor der Streichung der Gleichpreisigkeit aus dem AMG. Michels weist daraufhin, dass die Preise für PKV-Versicherte bei EU-Versendern auch steigen könnten. Bei Lieferengpässen könnten die Versandapotheken einfach die Preise erhöhen – gemäß dem Prinzip von Angebot und Nachfrage, so Michels.
1 Kommentar
schon Verwirrung bei der Überschrift
von Das Lesende am 14.08.2019 um 15:16 Uhr
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