WHO appelliert an Social Media

Impfstoffe: Nur noch evidenzbasierte Informationen auf Pinterest

Stuttgart - 03.09.2019, 16:15 Uhr

Die Social-Media-Plattform Pinterest möchte von nun an nur noch seriöse Gesundheitsinformationen verbreiten. Bis dieses Ziel Realität wird, dürfte allerdings noch einige Zeit vergehen. (Foto: Pinterest)

Die Social-Media-Plattform Pinterest möchte von nun an nur noch seriöse Gesundheitsinformationen verbreiten. Bis dieses Ziel Realität wird, dürfte allerdings noch einige Zeit vergehen. (Foto: Pinterest)


„Masern“ und „impfen“: Deutsche Suchergebnisse noch ungefiltert

Bislang beschränkt sich die neue Suchfunktion von Pinterest nur auf die Suche in englischer Sprache und auf das Thema Impfen – das soll sich in Zukunft noch ändern.

Gibt man derzeit beispielsweise „impfen“ als Suchwort auf Deutsch ein, werden gar keine Suchergebnisse angezeigt, sondern nur der Satz: „Pins zu diesem Thema verstoßen häufig gegen unsere Community-Richtlinien. Daher können wir derzeit keine Suchergebnisse anzeigen.“ 

Sucht man nach dem Wort „Impfungen“, werden hingegen seriöse neben unseriösen Informationen angzeigt. Immerhin erscheint dort die Meldung: „Einige Pins zu dieser Suchanfrage wurden von Nutzern gemeldet. Sag uns Bescheid, wenn du auf Inhalte stoßen solltest, die gegen unsere Richtlinien verstoßen.“

Sucht man gezielt nach „Masern“, erscheint gar keine Warnung. Gibt man den Begriff „measles“ aber auf Englisch ein, erscheint auch auf Deutsch der folgende Text: 


Pins zu diesem Thema verstoßen häufig gegen unsere Community-Richtlinien, die das Verbreiten schädlicher medizinischer Fehlinformationen untersagen. Aus diesem Grund haben wir die Suchergebnisse auf Pins international anerkannter Gesundheitsorganisationen beschränkt. Wenn du ärztliche Beratung benötigst, wende dich an einen Gesundheitsdienstleister.“

Pinterest


Social Media ist nicht alles

So sehr die WHO die Bemühungen von Pinterest begrüßt – sie gibt auch zu bedenken, dass die Sozialen Medien nur einen Teil zum Vertrauen in Impfstoffe beitragen können. Zusätzlich brauche es Regierungen und Gesundheitssysteme, die dem Vertrauen der Patienten würdig sind und auf Bedürfnisse und Bedenken der Eltern eingehen.

Dennoch: Letztendlich könne es keine „Gesundheit für alle“ geben ohne „Impfungen für alle“. Und so hofft die WHO, dass sich die Botschaft #VaccinesWork in den Sozialen Medien zunehmend verbreitet. Und dabei ist Pinterest nicht allein. Bereits im März hatte DAZ.online darüber berichtet, dass Facebook die Verbreitung von Inhalten von Impfgegnern einschränken will. Auch bei Facebooks Fotoplattform Instagram sollten solche Inhalte nicht mehr in der Suchansicht angezeigt werden.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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