Sport statt Pharmaziestudium

Doreen Luther - Von der Apotheke in die Volleyball-Bundesliga

Düsseldorf - 30.09.2019, 17:45 Uhr

Die PTA Doreen Luther spielt beim USC Münster Volleyball in der Bundesliga und will später Pharmazie studieren. (Foto: privat)

Die PTA Doreen Luther spielt beim USC Münster Volleyball in der Bundesliga und will später Pharmazie studieren. (Foto: privat)


Was haben der Profisport und die Apotheke gemeinsam?

DAZ online: Was sind ihre Ziele für die nächste Zukunft? Was wollen Sie sportlich erreichen, was noch beruflich?

Luther: Meine Ziele sind recht klar. Sportlich wünsche ich mir eine kontinuierliche Verbesserung meiner Fähigkeiten. Dabei geht's mir nicht hauptsächlich nur um möglichst viel Spielzeit, sondern auch um Sicherheit auf dem Spielfeld. Denn je größer mein Lernfortschritt in Bezug auf Technik und Spielverständnis ist, desto mehr wächst das eigene Selbstvertrauen. Ich möchte zeigen, was man mit viel Engagement, Fleiß und Ehrgeiz erreichen kann.

Dazu muss man nicht unbedingt in Vereinen aufwachsen, die speziell Talente fördern. Natürlich gehört dazu auch ein kleines Quäntchen Glück, aber jeder ist selbst für sein Schicksal verantwortlich. Und ich bin froh, dass ich den Mut hatte, die notwendigen Schritte zu gehen.

Beruflich strebe ich in absehbarer Zeit das Studium an. In den letzten Jahren hatte ich dies bezüglich nicht viel Glück, da ich zu Schulzeiten nicht viel Wert auf die Lernerei gelegt hab. Ich kann mich nicht über meinen NC beklagen, aber er entsprach nicht den Kriterien der Hochschulen. Um Wartesemester zu sammeln, habe ich die Ausbildung abgeschlossen und praktische Erfahrungen in Apotheken gesammelt.

Aber bis zu diesem Semester wurde mir das Studium leider immer verwehrt. Aber ich bin zuversichtlich, dass es beim nächsten Mal wieder funktioniert. Wenn das Studium erfolgreich absolviert ist, träume ich aktuell von einer Teilzeitbeschäftigung an meiner alten PTA-Schule und parallel in einer öffentlichen Apotheke.

Luther: Als Approbierte habe ich mehr Möglichkeiten

DAZ online: Sie wollen später Pharmazie studieren, was reizt Sie an dem Studium und dem Beruf des Apothekers?

Luther: Studieren möchte ich aus dem Grund, weil ich mich nach der Ausbildung noch nicht „ausgelernt“ gefühlt habe. Für mich war die Ausbildung einer der schönsten Zeiten, die ich bisher hatte. Aber ich weiß, dass die Pharmazie noch sehr viel tiefgründiger ist. Und das Wissen möchte ich gerne erlangen.

Zudem hat man als Approbierte noch mehr Möglichkeiten – und zwei davon strebe ich an: die Erlaubnis zu Unterrichten und die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen.

DAZ online: Wenn Sie ihren Sport Volleyball mal mit ihrem erlernten Beruf vergleichen – was gibt es vielleicht im Sport, was Ihnen in der Apotheke hilft und umgekehrt? Gibt es Parallelen?

Luther: Was mir sofort in der Halle aufgefallen ist, dass ich durch meinen Beruf und besonders die Tätigkeit in der öffentlichen Apotheke erlernt habe, geduldig zu sein, Durchhaltevermögen zu beweisen, und Frustration nicht zu sehr an sich ranzulassen.

Denn was beide Jobs mit sich tragen ist sehr viel Kritik, mit der man gut umgehen muss. Und das meistere ich soweit gut. Außerdem ist das Talent eines guten Pharmazeuten der Sinn für Organisation und Struktur. Und auch das hilft mir aktuell sehr weiter, da ich viele Termine unter einen Hut bekommen muss.



Volker Budinger, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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