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KiGGS Welle 2 – Teil 1
2006 vs. 2017: Kinder und Jugendliche nehmen weniger Arzneimittel
Abnahme in den Bereichen „Nervensystem“, „systemische Antiinfektiva“, „systemische Hormonpräparate“ und „alimentäres System“
Zum Vergleich: Gegenüber der KiGGS-Basiserhebung (n = 14.679) zeigt sich ein signifikanter Rückgang der gesamten Anwendungsprävalenz: Sie sank von 46,4 Prozent (95%-KI 44,9–47,8) auf die aktuellen 36,4 Prozent (95 %-KI 34,1–38,8). Weil die Fragen zu beiden Erhebungszeitpunkten allerdings nicht identisch gestellt wurden, wurde in korrigierten, vergleichenden Analysen die ausschließliche Anwendung von Salben, Einreibungen und Homöopathika (in KiGGS Welle 2 nicht ausdrücklich erfragt) in beiden Wellen als „Nichtanwendung“ gewertet. Der so berechnete Rückgang betrug dann nur noch rund sechs Prozentpunkte (38,8 % (95%-KI 37,4–40,2) vs. 32,5% (95%-KI 30,2–34,9), p=<0,001).
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Der Rückgang in der Arzneimittelanwendung bezog sich vor allem auf die ATC-Klassen „N Nervensystem“ (7,5 % vs. 5,4 %), „J Antiinfektiva zur systemischen Anwendung“ (2,5 % vs. 1,4 %) und „H Systemische Hormonpräparate exkl. Sexualhormone u. Insuline“ (2,0 % vs. 1,1 %)“. Aber auch für „A Alimentäres System und Stoffwechsel“ war eine Abnahme zu erkennen, während sich aber eine signifikante Zunahme in der ATC-Klasse „V Varia“ zeigte.
Nahrungsergänzungsmittel bedürfen weiterer Analyse
Zu den „V Varia“ zählen Nahrungsergänzungsmittel (NEM) als häufige Gruppe. Zum Teil sollen die Abnahme in Gruppe A und die Zunahme in Gruppe V deshalb durch Änderungen in der Codierung erklärt werden. Denn während in der KiGGS-Basiserhebung Vitamine und Mineralstoffe überwiegend in der ATC-Klasse „A“ codiert wurden, wurden diese Präparate in KiGGS Welle 2 als Nahrungsergänzungsmittel eingeordnet.
Betrachtet man die beiden ATC-Klassen „A“ und „V“ gemeinsam, zeigt sich allerdings zwar, wie bei den Arzneimitteln, auch ein Rückgang im zeitlichen Vergleich – dieser soll aber bedeutend geringer ausfallen. Somit sollen sich die Rückgänge in der ATC-Klasse „A“ und die Anstiege in der ATC-Klasse „V“ nicht ausschließlich über die veränderte Codierung erklären lassen. Es bedürfe weiterer vertiefender Analysen, heißt es in der Veröffentlichung. Zur Einordnung: In der KiGGS-Basiserhebung (2003–2006) wendeten 20 Prozent der 12- bis 17-Jährigen NEM an.
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