Neue Rabattverträge

Barmer schreibt 75 Prozent im Mehrpartnermodell aus

Stuttgart - 28.10.2019, 15:15 Uhr

Die Barmer schreibt neue Rabattverträge aus. Sie sollen ab 1. Oktober 2020 die bisherigen Verträge der elften Tranche ablösen und zwei Jahre laufen. (m / Foto: imago images / photothek)

Die Barmer schreibt neue Rabattverträge aus. Sie sollen ab 1. Oktober 2020 die bisherigen Verträge der elften Tranche ablösen und zwei Jahre laufen. (m / Foto: imago images / photothek)


Preis als einziges Zuschlagskriterium 

Die Barmer hat derzeit nach eigener Aussage insgesamt rund 280 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen mit einem jährlichen Umsatzvolumen von mehr als 1,5 Milliarden Euro durch Generika-Ausschreibungen unter Vertrag. Die jetzt ausgeschriebenen Substanzen umfassen ein breites Therapiespektrum, darunter die Behandlung von Infektionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Fettstoffwechselstörungen. Konkret geht es beispielsweise um Atorvastatin, Aciclovir in verschiedenen Darreichungsformen, Budesonid zur Inhalation und als Nasenspray, Buprenorphin sowie Citalopram. Der Umsatz dieser Wirkstoffe soll rund 460 Millionen Euro jährlich betragen.

GSAV macht nur vage Vorschriften

Einziges Zuschlagskriterium ist laut den Ausschreibungsunterlagen der Preis. Im GSAV wurde zwar ein Passus eingefügt, der Lieferengpässen vorbeugen soll. Konkrete Kriterien legt er aber nicht fest, sondern verpflichtet die Kassen nur, „die Vielfalt der Anbieter und die Sicherstellung einer bedarfsgerechten Versorgung der Versicherten zu berücksichtigen“.

Die Unionsfraktion im Bundestag um den Arzneimittelexperten Michael Hennrich hat deswegen ein Papier erarbeitet, in dem sie weiterreichende Maßnahmen gegen Engpässe vorschlägt, zum Beispiel soll geprüft werden, ob – soweit dies vergaberechtlich zulässig ist – das Rabattvertragssystem stärker regional zentralisiert werden kann. Vorbild könnten hier die Rabattverträge bei der parenteralen Zubereitung sein. Das würde bedeuten, dass Krankenkassen regional gemeinsam zu Ausschreibungen verpflichtet werden. Das soll insbesondere Apotheker auf dem Land entlasten. Was das Papier sonst noch für Vorschläge enthält, lesen Sie hier.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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