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„Zukunftsregion Digitale Gesundheit“
Spahns Ministerium fördert E-Rezept-Projekt der Berliner Apotheker
Derzeit vergeht fast kein Tag, an dem nicht ein neues E-Rezept-Modellprojekt bekannt wird. Nach Informationen von DAZ.online mischt auch das Bundesgesundheitsministerium von Minister Jens Spahn (CDU) selbst bei den Projekten mit: Das BMG unterstützt ein Versorgungsmodell des Berliner Apotheker-Vereins (BAV), in dem die vom DAV entworfene WebApp zum Einsatz kommen könnte. Das Projekt soll in der Hauptstadt in einen größeren Digitalisierungsverbund integriert werden.
Nach Informationen von DAZ.online haben das BMG, der BAV und die ABDA schon länger am Berliner E-Rezept-Versuch gebastelt. Nun scheint es auf die Zielgerade zu gehen: Dem Vernehmen nach wollen die Beteiligten das Projekt im November offiziell bekannt geben. Spahns Ministerium fördert das von den Berliner Apothekern entworfene Versorgungsmodell auch finanziell.
Der BAV hatte für sein Projekt Fördermittel beantragt und nun offenbar einen Zuschlag erhalten. In welcher Höhe das BMG die Apotheker unterstützt, war nicht herauszufinden. Ein BMG-Sprecher bestätigte gegenüber DAZ.online, dass das Ministerium den Apothekern unter die Arme greift. Wörtlich erklärte er:
Das BMG fördert gegenwärtig ein Pilotprojekt des Berliner Apotheker-Vereins zum E-Rezept. Ziel ist, innerhalb einer begrenzten regionalen Testumgebung die relevanten Faktoren für die Akzeptanz eines E-Rezeptes zu ermitteln und zu evaluieren. Innerhalb der Versorgungsregion soll die Einführung eines E-Rezeptdienstes durch Erprobung der Abläufe unter realen Bedingungen erfolgen. Hierzu wird eine Testumgebung in der ‚Zukunftsregion Digitale Gesundheit‘ in Berlin geschaffen. Wenn die technische und organisatorische Umsetzung des Pilotprojekts gelingt, sollen die Ergebnisse genutzt werden, um das E-Rezept in einem Folgemodellvorhaben in einer erweiterten Testumgebung in Berlin zu erproben und zu evaluieren.“
Die vom Ministerium erwähnte „Zukunftsregion Digitale Gesundheit“ ist ein größer angelegtes Vorhaben, bei dem sich in der Hauptstadt mehrere Akteure aus dem Gesundheitswesen verknüpft haben, um ganz gezielt innovative und digitale Versorgungsstrukturen zu testen und zu fördern. Der Berliner „Tagesspiegel“ hatte dazu im November des vergangenen Jahres berichtet, dass es Spahns Ziel sei, „in Berlin und Umgebung ab 2020 den Einsatz ausgewählter digitaler Anwendungen, etwa Gesundheits-Apps, in der Praxis testen – bevor sie in ganz Deutschland zur Anwendung kommen sollen.“
NGDA involviert
Im Rahmen der „Zukunftsregion“ sollen daher die einzelnen Teilnehmer des Projektes auch finanziell bei ihren Digital-Vorhaben unterstützt werden. Laut Tagesspiegel sind dafür bis Ende 2022 rund 20 Millionen Euro im Haushalt vorgesehen.
Wie das E-Rezept-Projekt genau funktionieren soll, ist noch unklar. Nach Recherchen von DAZ.online war aber insbesondere die Digital-Tochter der ABDA (NGDA) in den vergangenen Monaten in die Konzeption des Versorgungsmodells eingebunden. Zu vermuten ist also, dass in Berlin aus technischer Sicht eine ähnliche E-Rezept-Infrastruktur gebaut wurde, wie beim GERDA-Projekt in Baden-Württemberg. Denn auch dort war die NGDA für die technische Infrastruktur verantwortlich.
Des Weiteren soll bei dem Modellprojekt offenbar die vom DAV entwickelte WebApp zumindest testweise zum Einsatz kommen. DAV-Chef Fritz Becker hatte auf der diesjährigen Expopharm in einem Nebensatz kurz erwähnt, dass die E-Rezept-App des Verbandes schon bald in Berlin ausprobiert werden solle. Als Becker die App beim diesjährigen DAV-Wirtschaftsforum im Frühlings erstmals vorstellte, hieß es, dass die Web-basierte E-Rezept-Anwendung Ende 2019 bzw. Anfang 2020 startklar sei.
1 Kommentar
E Rezept
von Sven Larisch am 29.10.2019 um 17:50 Uhr
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