Haftbefehl wegen mutmaßlichen Totschlags

Falsche Ärztin soll falsche Arzneimittel verabreicht haben

Fritzlar - 01.11.2019, 14:19 Uhr

Fehlerhafte Anästhesien der nun festgenommenen Frau sollen vier Todesfälle verursacht haben. ( r / Foto: vzmaze / stock.adobe.com)

Fehlerhafte Anästhesien der nun festgenommenen Frau sollen vier Todesfälle verursacht haben. ( r / Foto: vzmaze / stock.adobe.com)


Patientenschützer fordert zentrale Archivierung von Approbationen

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz forderte angesichts der Vorwürfe mehr Transparenz. „Der Krankenhausträger muss von sich aus in der Dokumentation überprüfen, welche Patienten von dieser Ärztin betreut worden sind und ob es Auffälligkeiten in der Nachsorge gab“, sagte Vorstand Eugen Brysch. Das Krankenhaus hätte von sich aus diese Patienten kontaktieren müssen. „Ob das Geschehen ist, kann ich nicht beurteilen.“ Es sei aber überfällig, dass der Krankenhausträger jetzt die breite Öffentlichkeit informiere: „Wenn Ermittlungen wegen Todesfällen im Raum stehen, sind maximale Transparenz und der Kontakt zur Öffentlichkeit dringend notwendig.“

Zudem sei es angesichts von 17 Landesärztekammern in Deutschland für vermeintliche Ärzte sehr leicht, fehlende Zulassungen zu verschleiern. „Es ist an der Zeit, dass die Approbation eines Arztes zentral archiviert wird und es eine Stelle gibt, wo Krankenhausträger verpflichtet sind, diese abzufragen“, sagte Brysch. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) müsse auf die deutsche Ärzteschaft zugehen, „um die Kleinstaaterei in dieser Frage zu beenden“.

Immer wieder schaffen es Betrüger, bundesweit Kliniken zu täuschen. Laut einer Auswertung des Landkriminalamtes in Wiesbaden gab es seit dem Jahr 2014 mindestens zwölf Fälle allein in Hessen, davon sieben in Praxen und fünf in Kliniken.



dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Zentralarchiv für Approbierte

von Dr. Dietmar Roth, Rottenburg am 01.11.2019 um 18:42 Uhr

Wennschon, dennschon, sollte
ein Zentralarchiv für alle Approbierten in medizinischen Berufen eingerichtet werden.
Quasi: "Apotheker, Ärzte, Tierärzte und Zahnärzte in einem Boot."
Der Aufwand hierzu, dürfte wohl nicht so groß sein.
Denn es ist ja wohl geplant, dass die einzelnen LAKs in Zukunft Approbationen erteilen sollen. Die dabei erfassten Daten werden eh elektronisch gespeichert und verwaltet.
Dies hat z. B auch zur Folge das die Arbeit der LAKs erleichtert wird, wenn Mitglieder langfristig in ein anderes Bundesland ziehen, sich hier abmelden und dort anmelden müssen. Ein maschinenlesbarer Personalausweis und Heilberufsausweis müssten dann für die Anmeldung genügen.
Ferner hätte es für mich als Vertretungsapotheker den Vorteil einfacher und ohne großen bürokratischen Aufwand in anderen Bundesländern als Vertretung einspringen zu können.

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