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Forschung für die Praxis
Auf der Suche nach einem Mittel gegen Kater
Bourbon verursacht stärkeren Kater als Wodka
Schon seit Jahrtausenden suchen Heilkundler nach einem Mittel gegen die Folgen von Alkoholexzessen. Der britische Medizinhistoriker Vivian Nutton entdeckte bei der Entzifferung eines fast 2000 Jahre alten Papyrus, dass die alten Ägypter wohl auf einen Strauch, die Torfgränke (Chamaedaphne), setzten. Zum Kranz gewunden wurden die Zweige demnach um den Hals gelegt, um „trunkene Kopfschmerzen“ zu bekämpfen. Etwaige Erfolge sind nicht überliefert.
Wenn schon kein Allheilmittel gegen Kater gefunden ist – bestätigt die Forschung dann wenigstens die nicht so ganz geheimen Rezepte zur Prävention? Mitnichten.
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Gefahr von Nebenwirkungen
ASS ist keine Kater-Prophylaxe
„Bier auf Wein, das lass' sein. Wein auf Bier, das rat' ich dir“, Forscher der Universität Witten/Herdecke haben diesen prominenten Rat zur Katervermeidung mit einem feuchtfröhlichen Experiment als Mythos entlarvt. Ihre Erkenntnis: Für den Kater spielt es keine Rolle, in welcher Reihenfolge man Bier und Wein in sich hineinschüttet. Die Teilnehmer der Studie tranken an zwei verschiedenen Abenden zunächst nur Wein oder Bier und wechselten bei 0,5 Promille Alkohol im Blut auf das jeweils andere Getränk. Für den Morgen danach machte das keinen Unterschied. „Wir haben eindeutig gezeigt: Das Sprichwort stimmt nicht – zumindest für Weißwein und Lagerbier“, sagt der Mediziner Kai Hensel, der das Experiment in Witten geleitet hat.
Nebenprodukte verstärken den Kater
Wohl aber macht es einen Unterschied, was man trinkt. Ein Experiment von US-Forschern zeigte: Bourbon verursacht einen heftigeren Kater als Wodka. Die Wissenschaftler führen das darauf zurück, dass Bourbon einen rund 37-fach höheren Anteil an Nebenprodukten besitzt. Diese entstehen neben Ethanol bei der Gärung, sogenannte Kongenere, die zum Teil toxische Wirkungen haben, wie Aceton, Acetaldehyd oder Fuselöle. Hauptursache für den Kater ist zwar Ethanol, aber die anderen Substanzen können ihn verstärken.
Ob an Silvester oder bei anderen Feiern: Die Abwägung zwischen Genuss jetzt und Leiden später muss jeder für sich treffen. „Am Ende des Tages ist das Katerempfinden aber natürlich subjektiv, denn es ist ja eine Form von Schmerz“, sagt Wissenschaftler Hensel dazu.
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