Das britische NICE ist in etwa vergleichbar mit dem deutschen IQWIG, für das es als Vorbild diente. Zu seinen Aufgaben gehört unter anderem die Erstellung von Leitlinien. Die Bewertung durch das NICE ist maßgeblich dafür, ob ein Arzneimittel als Standardtherapie erstattet wird. Roche stößt derzeit mit seinem Check-Point-Inhibitor Tecentriq (Atezolizumab) beim NICE auf Widerstand. Ein Ausschuss hat sich gegen eine Erstattung des Mittels in Kombination mit den Chemotherapeutika Carboplatin und Etoposid zur Behandlung von therapienaivem fortgeschrittenem kleinzelligen Lungenkrebs durch den staatlichen Krankenversicherer NHS in England ausgesprochen. Auch wenn das Arzneimittel die Kriterien für eine lebensverlängernde Behandlung am Lebensende erfülle, entspreche der standardmäßige Einsatz nicht dem, was als kosteneffektiver Einsatz von NHS-Ressourcen angesehen wird, erklärte das NICE in einem am Freitag auf seiner Website veröffentlichten Leitlinienentwurf. Das NICE schätzt die durchschnittlichen Kosten für eine Lungenkrebsbehandlung mit Tecentriq auf etwa 32.800 Pfund. Es wird später im Jahr seine endgültigen Leitlinien zu Tecentriq herausgeben. Eine Sitzung des Bewertungsausschusses ist für den 18. Februar geplant.
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