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Zweite Frau an der DPhG-Spitze
Dagmar Fischer ist neue Präsidentin der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft
Professor Dr. Dagmar Fischer von der Friedrich-Schiller-Universität Jena hat zu Jahresbeginn ihr Amt als Präsidentin der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) angetreten. Fischer ist die zweite Frau in diesem Amt seit die DPhG 1890 gegründet wurde. Sie will ihre Zeit an der Spitze der Fachgesellschaft dazu nutzen, die Pharmazie fit für die Zukunft zu machen.
Dagmar Fischer, Professorin für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie, ist die 25. Präsidentin der rund 10.000 Mitglieder zählenden Fachgesellschaft – allerdings erst die zweite Frau in dieser Position. Von 2004 bis 2007 hatte Professor Dr. Ulrike Holzgrabe das Amt bekleidet. Zuletzt stand Professor Dr. Stefan Laufer an der Spitze der DPhG. Wie ihre Vorgänger ist die Jenaer Pharmazeutin für eine vierjährige Amtszeit gewählt.
Die DPhG ist eine der größten wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland und die einzige, die alle pharmazeutischen Fachdisziplinen vereint. Ihr Ziel ist, die Vernetzung der pharmazeutischen Wissenschaften zu fördern und den Erkenntnistransfer in die pharmazeutische Praxis sowie die Öffentlichkeit zu unterstützen. Außerdem nimmt die DPhG regelmäßig Stellung zu aktuellen Themen von öffentlichem Interesse aus dem medizinisch-pharmazeutischen Bereich. Als aktuelles Beispiel nennt Fischer die Lieferengpässe. Bereits Anfang 2018 habe die DPhG einen Runden Tisch mit Politikern, Krankenkassen und Behörden gefordert, so Fischer. „Wir brauchen dringend spezielle Regelungen, um die lückenlose Versorgung mit wichtigen Arzneimitteln jederzeit gewährleisten zu können“.
Pharmazie 2030“
Während ihrer Amtszeit als Präsidentin möchte sich Dagmar Fischer vor allem dafür einsetzen, ihr Fach fit für die Zukunft zu machen, heißt es in einer Pressemitteilung der Uni Jena. „Damit meine ich zum einen Nachwuchsförderung – von der Werbung von Studierenden bis zum Mentoring für Absolventinnen und Absolventen oder Promovierende – und zum anderen die Ausrichtung unseres Faches auf Zukunftsthemen, wie Digitalisierung, personalisierte Medizin und evidenzbasierte Pharmazie“, erläutert sie. Dazu wollen Fischer und ihre Fachkolleginnen und -kollegen das Konzept „Pharmazie 2030 – Perspektiven für Forschung und Lehre“ entwickeln und diese Zukunftsthemen verstärkt in die Hochschulpharmazie sowie die Fort- und Weiterbildung der Apothekerinnen und Apotheker einbringen.
In ihrem Jahresausblick in der neuen DAZ nennt Fischer zudem die Qualitätssicherung von Rezeptur und Defektur als diesjährigen Schwerpunkt der DPhG. Erklärtes Ziel sei es, durch gezielte Maßnahmen, angefangen vom Studium, über das praktische Jahr bis in die Apotheken die Sicherung und Optimierung der Qualität der Rezeptur- und Defekturherstellung in der Apotheke zu gewährleisten.
Fischer forscht und lehrt seit 2008 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Den Schwerpunkt ihrer wissenschaftlichen Arbeit setzt sie aktuell auf Mikro- und Nanopartikel, die als Wirkstoffträger zur Behandlung von Infektions- und Entzündungskrankheiten eingesetzt werden sollen. Sie und ihr Team verarbeiten dafür insbesondere Naturstoffe sowie schwer lösliche oder makromolekulare Wirkstoffe. Neben ihren Studien zur Interaktion von nanopartikulären Arzneiformen mit verschiedenen Zelltypen und biologischen Barrieren, wie der menschlichen Haut oder dem Darm, forscht Dagmar Fischer auch an alternativen Modellen zu Tierversuchen.
2 Kommentare
„Pharmazie 2030 – Perspektiven für Forschung und Lehre“
von Cornelius Zink am 13.01.2020 um 10:51 Uhr
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Rolle des öffentlichen Apothekers in der DPhG
von Dr. Jochen Pfeifer am 09.01.2020 um 9:17 Uhr
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