Apokix-Umfrage

Engpässe, Retaxationen und Beratung sind die Top-Themen der Apotheker

13.01.2020, 07:00 Uhr

Fehlende Arzneimittel, zahlungsunwillige Krankenkassen, Bürokratie – die Apotheken stehen auch 2020 vor Herausforderungen. (Foto: Kzenon / stock.adobe.com)

Fehlende Arzneimittel, zahlungsunwillige Krankenkassen, Bürokratie – die Apotheken stehen auch 2020 vor Herausforderungen. (Foto: Kzenon / stock.adobe.com)


Lieferengpässe bleiben 2020 das Top-Thema in deutschen Apotheken. Doch auch Retaxationen, Beratungsqualität und Bürokratieabbau sind für die Pharmazeuten weiterhin höchst relevant. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Apokix-Umfrage des Instituts für Handelsforschung Köln. Wie in den Vorjahren waren die Teilnehmer zum Jahresende erneut aufgerufen, Gesundheitspolitiker und die Standesvertretung zu benoten – beide kamen auf einen bescheidenen Schulnotenschnitt von 4,8.

Wie es 2019 aufgehört hat, geht es im neuen Jahr weiter: Lieferengpässe sind für 81 Prozent der im vergangenen Dezember befragten knapp 200 befragten Apothekenleiterinnen und -leiter ein Thema mit hoher Relevanz. Sie stehen an der Spitze der Top-10-Themen und Aufgabe für 2020. An zweiter Stelle folgt mit 77 Prozent die Vermeidung von Retaxationen. Platz drei der wichtigen Themen nimmt die „Beratungsqualität meiner Apotheke“ ein (76 Prozent), gefolgt vom „Bürokratieabbau im Apothekenalltag“ (74 Prozent). Jeweils rund zwei Drittel der Umfrageteilnehmer halten das Rx-Versandverbot, das Apothekenhonorar und das E-Rezept für ein Topthema 2020. 

Nicht in die Top-Ten geschafft haben es Themen, die mit jüngeren Gesetzesänderungen im Zusammenhang stehen: So ist etwa der Ausbau der Botendienste nur für 24 Prozent von hoher Relevanz. Nur 14 Prozent sagen dies über die Teilnahme an Modellprojekten zu Grippeschutzimpfungen in der Apotheke.

Im Schnitt ein „befriedigend“ fürs Apothekenjahr 2019

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden auch gefragt, wie sie ihr persönliches Apothekenjahr 2019 bewerten – und was sie 2020 erwarten. Das Ergebnis für 2019 ist eine durchschnittliche Note 3. Wobei es für 41 Prozent der Befragten befriedigend verlief, für 32 Prozent gut oder sehr gut, aber für 27 Prozent nur ausreichend, mangelhaft und ungenügend. Deutlich negativer werden die Aussichten für 2020 eingeschätzt: Nur 17 Prozent der Apokix-Teilnehmer schauen positiv oder sehr positiv ins neue Jahr, aber 38 Prozent negativ oder sehr negativ, knapp die Hälfte gibt „neutral“ an. 

Schlechte Noten für Politik und Standesvertreter

Ähnlich wie schon in den Vorjahren fällt die Bewertung der Standesvertretungen und der Gesundheitspolitiker aus Sicht der Umfrage-Teilnehmer wenig zufriedenstellend aus. Angesichts der weitgehend festgefahrenen Situation beim Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz ist dies nachvollziehbar. Während die Durchschnittsnote der Standesvertretungen mit 4,8 gleich zum Vorjahr bleibt, hat sich die Bewertung der Gesundheitspolitiker von einer Durchschnittsnote 5,1 im Jahr 2018 auf 4,8 im zurückliegenden Jahr verbessert.

Konjunkturindex erreicht 100-Punkte-Marke

Etwas Positives gibt es aber doch zu berichten: Der Konjunkturindex für die aktuelle Geschäftslage stieg im Dezember 2019 weiter an. Mit 100 Punkten zum Jahresende zeigt er eine ausgeglichene Stimmung unter den Apothekenleitern. Gegenüber dem Dezember des Vorjahres sind diese 18 Punkte mehr. Zuletzt wurde im April 2018 mit 102,6 Punkten die 100-Punkte-Linie überschritten. Rund die Hälfte der Befragten gab an, die eigene aktuelle Geschäftslage neutral zu sehen, jeweils rund ein Viertel sah sie positiv beziehungsweise negativ.

Weniger Veränderung zeigt sich bei den Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten. Mit 62,8 Punkten dümpelt der Index immer noch im Bereich der 60-Punkte-Linie. Gegenüber dem Vorjahreswert sind es aber immerhin 8,3 Punkte mehr. Dabei rechnen 49 Prozent der Befragten mit einer Verschlechterung, nur 11 Prozent mit einer Verbesserung.

IFH Köln


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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1 Kommentar

und noch

von Karl Friedrich Müller am 13.01.2020 um 10:01 Uhr

der rahmenvertrag ab januar? warum zur hölle soll ich AM mit den geringsten mehrkosten abgeben? das tangiert die kassen doch nicht? das auch noch bei importen, die es sowieso nie gibt....
muss der dav allen mist unterschreiben?
ES IST ZU KOMPLIZIERT!!!
MERKT DAS MAL LANGSAM JEMAND!
Eine zumutung, was alles beachtet werden soll und muss.

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