IQVIA-Bericht

Phama-Studie: Wert „personenzentrierter“ Innovationen häufig unterschätzt

Remagen - 13.01.2020, 16:00 Uhr

Einer vom europäischen Pharmaverband EFPIA in Auftrag gegebenen Studie zufolge wird der pesonenzentrierte Wert von Arzneimitteln von HTA-Institutionen und Kostenträgern oft unterschätzt. (c / Foto: imago images / Cavan images)

Einer vom europäischen Pharmaverband EFPIA in Auftrag gegebenen Studie zufolge wird der pesonenzentrierte Wert von Arzneimitteln von HTA-Institutionen und Kostenträgern oft unterschätzt. (c / Foto: imago images / Cavan images)


Forderung: Patienten und Ärzte in die HTA-Bewertung einbeziehen

Der IQVIA-Bericht spricht abschließend eine Reihe von Empfehlungen aus, die den Akteuren im Gesundheitswesen helfen sollen, sich auf eine ganzheitlichere Bewertung der Vorteile von personenzentrierten therapeutischen Innovationen zuzubewegen. Zunächst sollten Endanwender (zum Beispiel Patienten und Ärzte) in Erstattungsentscheidungen und die Preisgestaltung einbezogen werden. Weiterhin sollte der Wert eines Arzneimittels über seinen Lebenszyklus bewertet werden. 

Hierzu müssten allerdings zusätzliche Daten generiert und eine Methodik entwickelt werden, mit der die Vorteile personenzentrierter Neuerungen basierend auf den Anwendungserfahrungen besser verstanden werden können, inklusive validierter Kriterien, um diese zu quantifizieren. Die Arzneimittelregulatoren hätten bereits erkannt, dass solche Innovationen wichtig sind und forderten diese auch ein. Nun müssten auch die Zahler und die politischen Entscheidungsträger nachziehen und den Wert dieser Lösungen berücksichtigen.

„Bericht sollte ein Weckruf sein“

Nach der Veröffentlichung des IQVIA-Berichts zur Beurteilung personenzentrierter therapeutischer Innovationen fordert die EFPIA konkret die Einbeziehung von Patientenerfahrungen und Patientenpräferenzen in die Bewertung und Preisfeststellung sowie die Erstattungsentscheidungen für das Health Technology Assessment (HTA).

„HTA-Prozesse stehen heute dort, wo sich die Aufsichtsbehörden vor zwanzig Jahren befanden, isoliert von natürlichen Akteuren und Partnern, die mit den Konsequenzen ihrer Entscheidungsfindung fertig werden müssen“, meint David Haerry von der European Aids Treatment Group (EATG). „Dieser Bericht sollte ein Weckruf sein.“



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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