Clusterkopfschmerz
„Der Clusterkopfschmerz ist klinisch definiert als ein attackenartig auftretender, streng einseitiger, extrem heftiger Kopfschmerz mit retroorbitalem Punctum maximum, der Männer und Frauen im Verhältnis 3:1 betrifft“, definiert die aktuelle Leitlinie „Clusterkopfschmerz und trigeminoautonome Kopfschmerzen“ die Kopfschmerzform. Obligat bei Clusterkopfschmerzen ist zusätzlich das Auftreten von autonomen Symptomen: Horner-Syndrom [Trias aus: Pupillenverengung (Miosis), Herabhängen des Oberlids (Ptosis) und einem gering in die Augenhöhle eingesunkenen Augapfel (Enophthalmus)], Lakrimation, Rhinorrhoe. Diese Symptome treten gleichzeitig auf und sind auf der gleichen Körperseite des Kopfschmerzes lokalisiert. Zusätzlich können blutunterlaufene Augen und pathologisches Schwitzen oder eine Rötung im Bereich von Stirn oder Gesicht auftreten, auch ein Völlegefühl im Ohr wird beschrieben.
Attacken meist nachts
Clusterkopfschmerzattacken treten bis zu achtmal täglich auf, meist nachts, und dauern zwischen 15 Minuten und drei Stunden. Patienten berichten von einer ausgeprägten Bewegungsunruhe (pacing around) während der Attacken, was inzwischen in die diagnostischen Kriterien aufgenommen wurde. Etwa die Hälfte der Patienten leidet zusätzlich zum Clusterkopfschmerz an einem Begleitkopfschmerz, der meist einseitig und stetig ist. Auch migräneartige Symptome wie Aura, Übelkeit, Phono- und Photophobie können vorkommen.
Episodischer Clusterkopfschmerz
Clusterkopfschmerzen treten bei 80 Prozent der Patienten episodisch auf. Das bedeutet, dass symptomatische Episoden (bout) von wenigen Wochen bis Monaten von symptomfreien Zeitspannen von Monaten bis Jahren unterbrochen werden. Dauert die Clusterperiode ohne spontane Remission über ein Jahr oder sind die Remissionsphasen kürzer als ein Monat, sprechen die Experten von chronischem Clusterkopfschmerz.
Clusterkopfschmerzen scheinen einem biologischen Rhythmus zu folgen. Meist kommen die Attacken zur gleichen Stunde im Tagesverlauf, gehäuft ein bis zwei Stunden nach dem Einschlafen, oder bei über 50 Prozent der Patienten in den frühen Morgenstunden. Dass eine biologische Rhythmusstörung vorliegt, zeigt sich nach Ansicht der Experten auch in der gehäuften Frequenz von Clusterepisoden im Frühjahr und Herbst sowie Störungen der zirkadianen Ausschüttung vieler Hormone.
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