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Infektionsgefahr
COVID-19: Apotheke bedient nur noch durch die Notdienstklappe
Die Apotheke Godhorn im niedersächsischen Langenhangen hat den Publikumsverkehr seit der zweiten Märzwoche stark eingeschränkt. Bedient wird nur noch durch die Klappe für den Notdienst. Die Kunden zeigen Verständnis und auch die Mitarbeiter müssen sich noch daran gewöhnen.
„Geschimpft hat bislang keiner“, sagt Farhad Fardzadeh. Der stellvertretende Leiter der Apotheke Godshorn in der niedersächsischen 52.000-Einwohner-Stadt Langenhagen nördlich von Hannover sieht bei den Kunden hauptsächlich Verständnis für die Maßnahme, die die Apotheke nun zum Schutz von Mitarbeitern und Patienten vor dem SARS-CoVirus-2 ergriffen hat.
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Seit Dienstag, 10. März, werden Kunden nur noch durch die Klappe für den Notdienst bedient. „Die Leute stehen nun halt vor der Apotheke Schlange“, berichtet Fardzadeh. Er selbst müsse sich auch noch an die neue Situation gewöhnen. „Aber wir sind nun mal in einer ungewöhnlichen Situation“, sagt er.
Seit längerer Zeit nun habe man kein Desinfektionsmittel mehr und jeder Versuch, nachzubestellen sei gescheitert, sagt er. Nachdem es vor Kurzem dann auch einen Verdachtsfall auf das neuartige Coronavirus bei einem Patienten der Apotheke gegeben habe, der sich allerdings nicht bestätigte, habe die Inhaberin Irina Ersova sich gemeinsam mit dem Team für diese Schutzmaßnahme entschieden. „Ohne Desinfektionsmittel lassen sich sonst Mitarbeiter und Patienten nicht wirksam schützen“, sagt er.
Sorge um die eigene Familie
„Das ist natürlich nun noch ungewohnt, und wir müssen uns alle noch an diese Situation gewöhnen“, sagt ihr Stellvertreter. Aber es funktioniere, sagt er. Das sei nun eben eine Maßnahme zum Schutz der Mitarbeiter. „Man fühlt sich eben im Moment nicht wohl. Natürlich ist nicht jeder Husten gleich das Coronavirus, wir sind ja mitten in der Erkältungszeit. Aber ich versuche immer, besonders bei hustenden Menschen, den auch vom Robert Koch-Institut empfohlenen Abstand von anderthalb bis zwei Metern einzuhalten“, sagt Fardzadeh. Und natürlich wasche man sich auch immer gründlich die Hände.
„Wir müssen jetzt mal sehen, wie das weitergeht. Ob das so lange funktioniert, muss sich erst noch zeigen“, sagt der Apotheker. Schließlich wolle man ja das Virus nicht mit nach Hause nehmen. „Man hat ja auch Sorgen um seine Familie“, sagt Fardzadeh. Mit der Maßnahme reduziere man nun eben den Kontakt mit den Kunden auf ein Minimum.
Infektionsschutzgesetz als Grundlage
Als Grundlage für die Entscheidung berufe sich das Team, mit dem die Apothekerin die Maßnahme gemeinsam besprochen habe, auf das Infektionsschutzgesetz. So könne man die Mitarbeiter schützen und gleichzeitig die Versorgungssicherheit der Bevölkerung sicherstellen.
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Unumstritten ist die Maßnahme zumindest unter den Apothekern der Stadt nicht. Laut einem Bericht der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung sind andere befragte Apotheker in Langenhagen skeptisch. „Meine Mitarbeiter können sich auch beim Einkaufen infizieren“, zitiert die Zeitung etwa Gökan Göymen, Inhaber der Herz-Apotheke in Langenhagen. Außerdem sei der Kontakt über die Notdienstklappe viel enger als am HV-Tisch, meint er.
Für Fardzadeh jedenfalls steht fest, dass man sich in ungewöhnlichen Zeiten befinde – da gebe es nun mal auch ungewöhnliche Maßnahmen. In einem anderen Fall in Rheinland-Pfalz hat eine Apothekerin mobile Plexiglasscheiben an den Bedienplätzen der HV-Tische ihrer Apotheken aufgestellt.
2 Kommentare
Bedienen durch die Notdienstklappe
von Joachim Schulz am 13.03.2020 um 15:03 Uhr
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AW: Bedienen durch die Notdienstklappe
von Stefan Haydn am 13.03.2020 um 20:02 Uhr
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