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Kubanische Ärzte und Pfleger helfen in rund 60 Ländern

Berlin - 28.04.2020, 07:00 Uhr

Kubanische Ärzte und Pfleger helfen inzwischen in etwa 60 Ländern bei der Versorgung von Corona-Patienten. (Foto: imago images / Agencia EFE)

Kubanische Ärzte und Pfleger helfen inzwischen in etwa 60 Ländern bei der Versorgung von Corona-Patienten. (Foto: imago images / Agencia EFE)


Kuba hat zur Unterstützung im Kampf gegen das Coronavirus 217 Mediziner nach Südafrika geschickt. Die Ärzte, Wissenschaftler und Gesundheitsexperten seien in Südafrika angekommen, dem am stärksten von Covid-19 betroffenen Land Afrikas, teilte das Büro von Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa am Montag mit. Kuba hat Mediziner und anderes Gesundheitspersonal schon in rund 60 Länder geschickt, um dort die Gesundheitssysteme zu unterstützen.

Die Kubaner würden in alle Provinzen des Landes geschickt, um dort die Bemühungen gegen die Lungenkrankheit zu unterstützen, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Ramaphosa hatte demnach Kubas Präsident um die Unterstützung gebeten. Südafrika hat mit mindestens 4546 bestätigten Corona-Fällen mehr Erkrankungen als jedes andere Land auf dem Kontinent, wie Zahlen der panafrikanischen Gesundheitsbehörde Africa CDC zeigen. Um die Ausbreitung einzudämmen, hat Afrikas zweitstärkste Wirtschaftsmacht vor mehreren Wochen eine strenge landesweite Ausgangssperre verhängt, die verheerende Auswirkungen auf die Wirtschaft hat.

Kuba schickt seit Jahren Tausende Ärzte in alle Welt, um in Gesundheitskrisen, etwa der Ebola-Epidemie in Westafrika, Unterstützung zu leisten. Im Kampf gegen das Coronavirus arbeiten kubanische Ärzte und Pfleger derzeit im Auftrag ihrer Regierung in gut 60 Ländern.

Schon Mitte März entsendete das Land Gesundheitsexperten nach Italien. Die 52 Ärzte und Krankenpfleger wurden in der Lombardei, dem Brennpunkt der Corona-Krise, eingesetzt, teilte das Gesundheitsministerium in Havanna damals mit. „Wir haben Nachrichten von Freiwillen erhalten, die bereit sind, überall hinzugehen, um in dieser globalen Gesundheitssituation zu helfen“, sagte Jorge Delgado, der die Medizinische Zusammenarbeit des Ministeriums leitet, im kubanischen Staatsfernsehen.

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Den kubanischen Behörden zufolge werden die Mediziner in der Lombardei auf Anfrage Italiens zunächst für bis zu drei Monate arbeiten. Sie haben bereits mit Krisen wie der Ebola-Epidemie zu tun gehabt und werden sich einer Gruppe chinesischer Ärzte anschließen, die bereits in einem Krankenhaus in Bergamo im Einsatz sind.

Das medizinische Personal aus Kuba ist Teil des Internationalen Henry Reeve Kontingents, das der inzwischen verstorbene damalige Staats- und Regierungschef Fidel Castro 2005 gründete, um in Krisensituationen zu helfen. 2017 wurde es von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgezeichnet. Die kubanische Regierung hat schon Mediziner-Brigaden unter anderem nach Surinam, Nicaragua, Jamaika und Venezuela geschickt. Seit 1963 sind über die internationale medizinische Zusammenarbeit mehr als 400.000 Kubaner in 164 Länder entsandt worden. 2019 waren 28.000 kubanische Gesundheitshelfer in 61 Ländern im Einsatz.

In Kuba selbst gibt es derzeit rund 1300 registrierte Coronafälle.


bro / dpa
brohrer@daz.online


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