Die gute Nachricht des Tages

Viele schwer COVID-19-Erkrankte werden erfolgreich therapiert

Berlin - 04.05.2020, 07:00 Uhr

Laut Deutschem Intensivregister konnten bislang rund 70 Prozent der intensivmedizinisch behandelten Patienten die Intensivstation wieder vollständig gesund verlassen. (b/Foto: imago images/Lucas)

Laut Deutschem Intensivregister konnten bislang rund 70 Prozent der intensivmedizinisch behandelten Patienten die Intensivstation wieder vollständig gesund verlassen. (b/Foto: imago images/Lucas)


Auch Menschen mit schweren COVID-19-Verläufen können wieder vollständig genesen. Dies belegen Daten des Deutschen Intensivregisters. Rund 70 Prozent der Patienten auf Intensivstationen verlassen diese wieder auf dem Weg der Besserung.

Ob auf Sauerstoffzufuhr über eine Maske, eine invasive Beatmung oder sogar auf das sogenannte Extrakorporale Lungen-Ersatzverfahren zurückgegriffen werden muss: COVID-19-Patienten, die beatmet werden, haben trotzdem eine gute Chance wieder vollständig zu genesen. So konnten bislang etwa 70 Prozent der intensivmedizinisch behandelten Patienten die Intensivstation verlassen und vollständig gesunden.

Zu diesen Ergebnissen kommt die Deutsche Gesellschaft für Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN). In einer Pressemitteilung erläutert Professor Stefan John, Präsident der DGIIN und Leiter der Internistischen Intensivmedizin am Klinikum Nürnberg Süd, dass Patienten mit schweren Verläufen der Viruserkrankung oft mehrere Wochen auf der Intensivstation lägen. 

So berichtet er von einer 56-jährigen Patientin, die an COVID-19 schwer erkrankte und 14 Tage im künstlichen Koma beatmet wurde. „Dank den Möglichkeiten, die uns die Intensivmedizin bietet, hat die Patientin die Klinik inzwischen wieder gesund verlassen können.“, so John. Ähnliche Verläufe ließen sich deutschlandweit auf den vielen Intensivstationen finden.

Mehr zum Thema

Coronavirus SARS-CoV-2

COVID-19-Epidemie

Coronavirus SARS-CoV-2

Auch Professor Stefan Kluge, Vorstandsmitglied der DGIIN und Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, bestätigt ähnliche Fälle und weist laut Presseerklärung jedoch darauf hin: „Klar ist, dass diese Patienten einen langen Regenerationsweg vor sich haben, da der Körper sich von der Langzeitbeatmung erholen muss.“ Häufig schließe sich an die Intensivtherapie eine entsprechende Rehabilitationsphase mit Physiotherapie an.

Ohne die moderne Intensivtherapie hätten viele Patienten ihre Erkrankung nicht überlebt. Dabei stellt Professor Stefan John fest, dass mit der Intensivtherapie auch eine intensive personelle Betreuung der Patienten einhergehe. „Ohne den großen Einsatz des medizinischen und pflegerischen Personals auf den Intensivstationen würden wir diese Krise nicht meistern“, so der Mediziner und spricht dem Personal, dass derzeit noch mehr Einsatz bringe als ohnehin schon, einen großen Dank aus.


Mareike Spielhofen, Autorin, DAZ.online
daz-online@deutscher-apotheker-verlag.de


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Fachgesellschaften verständigen sich auf ein umfassendes Behandlungskonzept

COVID-19-Patienten auf Station

RECOVERY-Studie bestätigt Wirksamkeit

Dexamethason überzeugt bei COVID-19

Erste Handlungsempfehlungen

COVID-19 und die Blutgerinnung

Neues zu SARS-CoV-2 in Kürze

Corona-Ticker

Ist COVID-19 schlimmer als andere schwere akute Atemwegserkrankungen?

COVID-19-Patienten: häufiger und länger beatmet und mehr Todesfälle

Interview mit einer Krankenhausapothekerin

Schwere COVID-19-Fälle gemeinsam versorgen

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.