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BfR-Corona-Monitor
Zustimmung zu Einschränkungen des öffentlichen Lebens sinkt
Die Zustimmung der Bevölkerung zu den aktuell geltenden Vorschriften, mit deren Hilfe die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus verlangsamt werden soll, sinkt kontinuierlich. Das belegt die aktuelle Ausgabe des BfR-Corona-Monitors.
Alle zwei Wochen befragt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rund 500 Menschen in Deutschland, wie sie zu den politischen Maßnahmen stehen, mit denen die Bundesregierung die Ausbreitung von SARS-CoV-2 eindämmen will.
Im Vergleich zur ersten Umfrage am 24. März belegen die jetzt vorgelegten Zahlen (Stand: 12. Mai) eine deutliche Abnahme des Rückhalts in der Bevölkerung: Um jeweils 20 Prozentpunkte sackte die Zustimmung zur Schließung von Kultureinrichtungen (von 97 auf 77 Prozent) sowie zu den derzeit geltenden Kontaktbeschränkungen (von 92 auf 72 Prozent) ab.
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Großveranstaltungen abzusagen und Reiseaktivitäten einzuschränken, befürworteten im März jeweils 97 Prozent der Umfrageteilnehmer. Derzeit sind es in beiden Punkten noch 86 Prozent. Grenzkontrollen halten lediglich 72 Prozent der Befragten noch für angemessen, bei der ersten Erhebung waren es 91 Prozent. Die Zustimmung zur Maskenpflicht – erstmals abgefragt am 21. April – ließ binnen vier Wochen um 13 Prozentpunkte nach (von 86 auf 73 Prozent).
Vertrauen in die Medien lässt nach
Die wenigsten Unterstützer verzeichnet die Schließung von Schulen und Kitas: Nur 69 Prozent der Bürger stehen dahinter. Vergleichswerte zu vorherigen Monitor-Ausgaben liegen nicht vor. Die Wissenschaftler des BfR erkundigten sich nach dieser Einschränkung im Mai zum ersten Mal.
Die Abstandsregeln hingegen finden nach wie vor die meisten Menschen sinnvoll. 88 Prozent befürworten sie weiterhin. Im Vergleich zum 5. Mai, als das BfR diesen Punkt in seinen Fragenkatalog aufnahm, bedeutet das lediglich ein Minus von zwei Prozentpunkten.
Das Vertrauen in die Medien lässt jedoch offenbar nach: Während vor vier Wochen noch gut jeder Dritte (35 Prozent) der Meinung war, die Berichterstattung sei bezüglich der Risiken, die von dem neuartigen Coronavirus ausgehen, übertrieben, gaben dies in der aktuellen Analyse bereits 41 Prozent der Befragten an. Als Hauptinformationsquelle dient demnach in der Altersklasse ab 60 Jahren das Fernsehen, während die 14- bis 39-Jährigen vor allem das Internet nutzen (68 Prozent). Die Teilnehmer zwischen 40 und 59 Jahren nannten die beiden Kanäle etwa gleich oft (75 Prozent Fernsehen, 73 Prozent Internet).
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