Zwei Jahre DSGVO

Umfrage: Datenschutz ist für Apotheken selbstverständlich

berlin - 25.05.2020, 07:00 Uhr

Rezepte schnell weg vom HV, um Diskretionsabstand wird gebeten – die Apothekenleiter sind größtenteils der Ansicht, viel für Datenschutz und Diskretion zu tun. (Foto: imago images/Westend61)

Rezepte schnell weg vom HV, um Diskretionsabstand wird gebeten – die Apothekenleiter sind größtenteils der Ansicht, viel für Datenschutz und Diskretion zu tun. (Foto: imago images/Westend61)


Am heutigen Montag ist es zwei Jahre her, dass die Datenschutzgrundverordnung in Kraft getreten ist. Ihre neuen Vorgaben haben auch die Apotheken vor Herausforderungen gestellt. Wenngleich noch immer gewisse Unsicherheiten bestehen – mittlerweile sind die Apothekenleiter überwiegend überzeugt, die Regelungen gut umgesetzt zu haben. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Apokix-Monatsumfrage.  Weniger positiv sehen dagegen viele Umfrageteilnehmer ihre aktuelle Geschäftslage.  

Der 25. Mai 2018 war ein Tag, dem nicht nur Apotheker mit großer Skepsis entgegengeblickt hatten. An diesem Tag traten die europaweit geltende Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sowie ein neues Bundesdatenschutzgesetz in Kraft. Zwar wollte der europäische Gesetzgeber vor allem die großen Player – wie Google, Amazon, Facebook oder Apple – zu mehr Datenschutz verpflichten. Aber angesichts der sensiblen Gesundheitsdaten, mit denen Apotheken es zu tun haben, traten auch für sie viele neue Regelungen in Kraft.

Das Institut für Handelsforschung Köln (IFH) hat nun für seine Monatsumfrage im Mai knapp 200 Apothekenleiterinnen und -leiter befragt, welche Maßnahmen für einen besseren Datenschutz sie ergriffen haben. Die Antworten zeigen: Die breite Mehrheit fühlt sich in puncto Diskretion und Datenschutz sehr gut aufgestellt. So werden beispielsweise Belege und Rezepte nach jeder Beratung vom HV-Tisch entfernt (86 Prozent), Bildschirme so ausgerichtet, dass Dritte keinen Einblick erhalten (80 Prozent), und Maßnahmen zu Datensicherung und Datenschutz (80 Prozent) ergriffen. Auch das Impressum auf der Apotheken-Homepage wurde angepasst (76 Prozent), Diskretionshinweise für Kunden sind aufgestellt (69 Prozent).

IFH Köln

Und so stimmten 95 Prozent der Aussage zu, ihre Apotheke sei in puncto Diskretion und Datenschutz aktuell sehr gut aufgestellt (31 Prozent „voll und ganz“, 64 Prozent „eher“). Fast ebenso viele sind aber der Meinung, dass sich die Herausforderungen rund um das Thema Datenschutz in den kommenden Jahren und im Zuge der Digitalisierung weiter verschärfen werden (41 Prozent „voll und ganz“, 50 Prozent „eher“). Ebenfalls 91 Prozent sind der Meinung, sie hätten die Regelungen aus der DSGVO mittlerweile gut umgesetzt. Rund vier von fünf Befragten sagen aber auch, sie wüssten angesichts der vielen datenschutzrechtlichen Aufgaben kaum, wie sie diese neben dem Tagesgeschäft bewältigen sollten. Und es sind noch etwas mehr als ein Drittel, die sagen, die Unsicherheiten bei der Umsetzung des DSGVO seien nach wie vor nicht beseitigt.



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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