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Telematikinfrastruktur
Kammer warnt: TI-Kartenausgabe läuft nicht rund
Erst vor wenigen Tagen hat Florian Hartge, Produktionsleiter bei der Gematik, die Apotheker aufgefordert, jetzt möglichst schnell die Karten zur Anbindung an die Telematikinfrastruktur zu beantragen. Die Gematik meint: Alles ist bereit, greift zu! Doch zumindest die Apothekerkammer Berlin sieht das anders. In einem Schreiben an ihre Mitglieder erklärt die Kammer, dass das Antragsverfahren „bundesweit“ noch nicht „rund“ laufe. Das entsprechende Internetportal zur Beantragung der Karten werde daher erst später geöffnet.
Bis zum 30. September dieses Jahres muss jede Apotheke in Deutschland an die Telematikinfrastruktur angebunden sein. Die Apotheker benötigen dafür nicht nur Umstellungen in ihrer Software, sondern auch einiges an neuer Hardware. Konkret müssen ein Konnektor und neue Kartenlesegeräte installiert werden. Zur Authentifizierung benötigen die Apotheker einen E-Heilberufsausweis (HBA). Die Apotheke als Institution braucht zudem eine sogenannte „SMC-B“-Karte, also eine Institutionskarte zur Anmeldung im TI-System.
Zuständig für die Ausgestaltung und den Ausbau der TI ist die vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) kontrollierte Gematik. Im Interview mit DAZ.online hatte Gematik-Produktionsleiter Florian Hartge erst vor wenigen Tagen erklärt, dass er sich über die Apotheker-Standesvertretung gewundert habe, weil diese den Apotheken geraten hatte, mit der TI-Anbindung noch etwas zu warten. Hartge rief die Apotheker in dem Interview dazu auf, sich jetzt schnellstmöglich anzubinden. Zitat Hartge: „Die Apotheker können sich jetzt problemlos die Konnektoren und Kartenlesegeräte bestellen und sollten sich jetzt auch um die Heilberufsausweise und Institutionskarten bemühen.“
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Was die Verteilung der Karten (HBA und SMC-B) betrifft, hatte DAZ.online kürzlich berichtet, dass noch nicht alle Apothekerkammern eine Beantragung zur Verfügung stellen, in etwa zehn Kammern läuft die Verteilung aber schon. Auch hier machte Hartge Druck und erklärte: „Auch hier bin ich zuversichtlich. Wir haben vier Kartenanbieter zugelassen, von denen auch zwei bereits zur Kartenausgabe bereit sind. Und auch hier gilt mein Appell: Sobald es in der jeweiligen Kammer möglich ist, ran an die Karten!“
Kammer Berlin benennt einige Probleme
Ein anderes Bild zeichnet nun die Apothekerkammer Berlin. Die Kammer hatte geplant, dass am 4. Juni dieses Jahres ein Beantragungsportal für beide Karten online gehen soll. Doch das muss nun verschoben werden, weil die Kammer grundsätzliche Probleme sieht. In einem Schreiben an die Mitglieder heißt es: „Die Öffnung des Portals wird verschoben, weil die Erfahrungen anderer Apothekerkammern, die mit dem Beantragungsprozess bereits begonnen haben, zeigen, dass die Systeme an vielen Stellen noch nicht ,rund laufen‘.“ Dies sei bei einer Konferenz der Kammern deutlich geworden.
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