Nach Recherchen von ARD und Correctiv

DFB will Missbrauch von Schmerzmitteln im Fußball untersuchen

Stuttgart - 09.06.2020, 17:19 Uhr

Offenbar werden im Sport zu oft Schmerzmittel eingenommen, und zwar nicht nur um eine Verletzung auszukurieren. (x / Foto: synto / stock.adobe.com)

Offenbar werden im Sport zu oft Schmerzmittel eingenommen, und zwar nicht nur um eine Verletzung auszukurieren. (x / Foto: synto / stock.adobe.com)


Ist das Problem im Amateurbereich noch größer?

In einer Umfrage sollen Correctiv nun 1.142 Amateurfußballer von ihren Erfahrungen mit Schmerzmitteln und Doping berichtet haben. Über 100 Profifußballer haben sie zudem interviewt, die meisten aus der Bundesliga. Sie sollen in den Neunziger- und Nullerjahren oder auch erst vor Kurzem ihre Karrieren beendet haben. Drei von ihnen stünden aktuell noch auf dem Platz.

Doch: Über Schwächen zu reden, das trauen sich auch nach der Karriere laut Correctiv nur wenige. Ihre Geschichten würden aber zeigen, wie durch den Schmerzmittelmissbrauch seit Jahrzehnten Fußballer krank werden: „Versteifte Füße, frühe Arthrose, lebensbedrohliches Vorhofflimmern, mit diesen körperlichen Schicksalen müssen sie nun leben“, schreibt Correctiv.

Wer dabei dem Profifußball im Fernsehen noch nie viel abgewinnen konnte, den dürften vor allem auch die Recherchen zum Amateurfußball interessieren. Schließlich bringt der DFB-Präsident gegenüber Correctiv das Schmerzmittelproblem so auf den Punkt: „Das ist ja kontraproduktiv. Der Sport im Amateurbereich ist zur Gesunderhaltung gedacht und nicht dafür, dass man sich kaputt macht.“

Die Dokumentation der ARD finden Sie hier.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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