Entschließung angenommen

Europäisches Parlament will Gesundheitsunion

Remagen - 14.07.2020, 10:15 Uhr

Die Coronakrise offenbart die Schwachstellen der Gesundheitssysteme in Europa. (Foto: picture alliance / NurPhoto | Jonathan Raa)

Die Coronakrise offenbart die Schwachstellen der Gesundheitssysteme in Europa. (Foto: picture alliance / NurPhoto | Jonathan Raa)


Weitere Hausaufgaben im Arzneimittelbereich

Das Europäische Parlament holt an dieser Stelle aber auch noch zu einem größeren Rundumschlag aus, um die Gesundheits- und Arzneimittelversorgungssysteme der Mitgliedstaaten und deren Finanzierung zu verbessern. Hierzu geben sie dem Rat, der Kommission und den Mitgliedstaaten unter  anderem die folgenden Hausaufgaben auf: 

  • Der Rat soll so bald wie möglich sein Mandat für den Vorschlag zur Bewertung von Gesundheitstechnologien (Health Technology Assessment, HTA) annehmen, damit die Verhandlungen bis Ende des Jahres abgeschlossen werden können.
  • Die Kommission und die Mitgliedstaaten sollen einen Vorschlag für die Überarbeitung der europäischen Transparenzrichtlinie (Richtlinie 89/105/EWG) vorlegen, um die Kosten für Forschung und Entwicklung transparenter zu machen.
  • Außerdem fordert das Parlament eine rasche Umsetzung der stark verzögerten Verordnung über klinische Prüfungen und widerstandsfähigere Lieferketten für Gesundheitsprodukte einschließlich einer Stärkung der einheimischen Produktion.
  • Schließlich wird die Kommission dazu aufgefordert, diverse EU-Aktionspläne vorzulegen, unter anderem für die Arbeitskräfte im Gesundheitswesen in der EU, zur Vermeidung der Resistenzentwicklung gegen antimikrobielle Wirkstoffe, zur Transparenz von Gesundheitsinformationen und zur Bekämpfung von Desinformation, zur psychischen Gesundheit, für gesundes Altern und für seltene und vernachlässigte Krankheiten.


Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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