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Wenn sich das Blut in den Beinen staut

Stuttgart - 15.07.2020, 09:15 Uhr

Damit es auf der Fahrt in den Urlaub zu keinen geschwollenen Beinen oder gar Thrombosen kommt, sollte man sich regelmäßig die Beine vertreten. (c / Foto: Petair / stock.adobe.com)

Damit es auf der Fahrt in den Urlaub zu keinen geschwollenen Beinen oder gar Thrombosen kommt, sollte man sich regelmäßig die Beine vertreten. (c / Foto: Petair / stock.adobe.com)


Kompressionstherapie und Heparin

Bei bekanntem Risiko für eine Beinvenenthrombose ist das Tragen von Kompressionsstrümpfen immer dann sinnvoll, wenn man längere Zeit sitzen muss. Für Hochrisikogruppen können Ärzte auch niedermolekulare Heparine in Form von Fertigspritzen verordnen. Die prophylaktische Einnahme von ASS kann nicht empfohlen werden, da mögliche Nebenwirkungen den eventuellen und umstrittenen Nutzen überwiegen.

Ist eine Thrombose ausgeschlossen, können die Symptome von geschwollenen Beinen auch mit oralen und topischen Präparaten aus der Apotheke gelindert werden.

Systemische Venenmittel aus der Apotheke

  • Perorale Flavonoide – wie Oxerutin, Rutosid, Troxerutin, Weinlaub-Extrakt – zur Behandlung leichterer Venenbeschwerden: Eine Reduktion der Symptome konnte zwar gezeigt werden, die klinische Relevanz der Ergebnisse gilt jedoch nicht als eindeutig.
  • Triterpenglykosid Aescin: Peroral scheint Aescin bei leichten Venenleiden wirksam zu sein, darauf deuten verschiedene Studien hin. Es fehlen allerdings randomisierte kontrollierte Untersuchungen an größeren Patientenkollektiven über längere Zeiträume.

Topische Zubereitungen mit Aescin oder Flavonoiden könnten auch eine leichte Linderung der Symptome verschaffen. Zu einer evidenzbasierten Bewertung liegen laut „Evidenzbasierte Selbstmedikation – 2019/2020“ allerdings keine ausreichenden klinischen Untersuchungen vor: „Die Wirkung ist aufgrund der geringen Eindringtiefe begrenzt.“ (dm)



Annette Thomas, Apothekerin, Dozentin, DAZ.online-Autorin
redaktion@daz.online


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