Kommentar

Impfhonorar: Kein Vorbild für die Vergütung pharmazeutischer Leistungen

Süsel - 20.07.2020, 17:50 Uhr

Die Vergütung der geplanten neuen pharmazeutischen Dienstleistungen darf sich nicht am Honorar für die Grippeimpfung in den Apotheken orientieren, warnt DAZ-Autor Dr. Thomas Müller-Bohn. (c / Foto: imago images / Jochen Tack) 

Die Vergütung der geplanten neuen pharmazeutischen Dienstleistungen darf sich nicht am Honorar für die Grippeimpfung in den Apotheken orientieren, warnt DAZ-Autor Dr. Thomas Müller-Bohn. (c / Foto: imago images / Jochen Tack) 


Das kürzlich ausgehandelte Honorar von 12,61 Euro netto für eine Grippeimpfung betrifft allein das Thema Impfen. Es kann kein Vorbild für die Honorierung der geplanten neuen pharmazeutischen Dienstleistungen sein, weil sich die Rahmenbedingungen grundlegend unterscheiden. Doch dies wird schwer zu vermitteln sein, weil das erste Impfhonorar leider vor den Honoraren für die neuen pharmazeutischen Dienstleistungen ausgehandelt wurde, kommentiert DAZ-Redakteur Dr. Thomas Müller-Bohn.

Das knapp kalkulierte Honorar von 12,61 Euro netto für eine Grippeimpfung in einer Apotheke beim Modellprojekt in Nordrhein wirft viele Fragen auf. Ist der Betrag noch akzeptabel? Oder indiskutabel? Hat er weitergehende Folgen für die Apotheken?

Die Bewertung eines solchen Honorars hängt von den Annahmen für die Kostenrechnung ab. Bei unterstellten 12 Minuten für eine Impfung mit Vor- und Nachbereitung und einem Arbeitskostensatz mit einem sehr knapp kalkulierten Zuschlag für eine Vollkostenrechnung nach dem Vorbild des ARMIN-Projekts ergibt sich etwa der ausgehandelte Betrag. Dann liefert das Impfhonorar einen Deckungsbeitrag zu den Fixkosten des allgemeinen Apothekenbetriebs.

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Doch leider fallen die zusätzlichen Fixkosten für das Impfen dabei unter den Tisch, also beispielsweise für die Schulung, die Liege, das Erarbeiten neuer Inhalte für das QMS und die zu erwartende höhere Versicherungsprämie. Wenn man diese Kosten einbezieht, bleibt hingegen kein nennenswerter Beitrag für die Fixkosten des allgemeinen Apothekenbetriebs. Die Kalkulation wird dann zu einer Teilkostenrechnung. Die Ergebnisse beider Rechenwege können die Apotheker also nicht erfreuen.

Dennoch erscheint nachvollziehbar, wie es dazu gekommen ist. Thomas Preis, der Vorsitzende des Apothekerverbands Nordrhein, hat nach den Verhandlungen erklärt: „Mehr war aktuell einfach nicht möglich.“ Dabei dürfte das Honorar der Ärzte für das Impfen eine Rolle gespielt haben. Offenbar haben die Krankenkassenvertreter am Verhandlungstisch akzeptiert, dass in den unterschiedlichen Honorarsystemen der Ärzte und Apotheker anders kalkuliert werden muss und dass in den Apotheken zusätzliche Kosten anfallen, die die Ärzte nicht haben.

Psychologisches Signal

Doch auch wenn alle Beteiligten dies anerkennen, setzt ein vorhandener Abrechnungswert ein psychologisches Signal, so verschieden die Systeme auch sein mögen. Darum ist dies ein weiterer Grund, weshalb das Impfen für Apotheken eine so problematische Leistung ist. Neben dem Ärger mit den Ärzten und den zusätzlichen Kosten für eine ganz neue Form der Tätigkeit ist der Weg zu einer angemessenen Honorierung hier besonders schwer.

Unglückliche zeitliche Abfolge

Doch neben allen diesen Schwierigkeiten droht die unglückliche zeitliche Abfolge zu einem noch viel größeren Problem für die Apotheken zu werden. Denn durch das lange Warten auf das Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz wurde die erste Vereinbarung zum Impfen nun abgeschlossen, bevor eine Honorierung für die geplanten pharmazeutischen Dienstleistungen ausgehandelt werden konnte. Damit besteht die Gefahr, dass das Impfhonorar zur Orientierungsgröße für die Honorierung anderer Leistungen werden könnte. Doch das wäre inhaltlich vollkommen unangemessen und könnte die neuen Leistungen scheitern lassen, bevor sie begonnen haben. Es gilt daher jetzt zu betonen, warum das Impfen auch bezüglich der Honorierung vollkommen anders ist als die erhofften künftigen Leistungen. Dafür gibt es mindestens drei Gründe.

Neue pharmazeutische Leistungen sind anders als das Impfen

Erstens: Das Impfen ist zu großen Teilen (außer bei der Feststellung der Impfeignung des Patienten und bei denkbaren Impfreaktionen) eine recht gut standardisierbare Tätigkeit. Dagegen sind das Medikationsmanagement und andere angestrebte pharmazeutische Angebote viel individueller und damit anspruchsvoller in der Leistungserbringung.

Zweitens: Das Impfen in der Apotheke soll helfen, das gesellschaftliche Ziel einer höheren Impfquote zu erfüllen, aber das Impfen kann und soll niemals ein pharmazeutisches Kerngeschäft werden. Es muss angemessen honoriert werden, damit sich diese neue Tätigkeit für Apotheken überhaupt rechnet. Doch die angestrebten neuen pharmazeutischen Leistungen sollen mehr als das bringen. Sie sollen eine Perspektive für ein neues Tätigkeitsfeld und eine neue packungsunabhängige Honorierung bieten. Darum müssen sie besser honoriert werden.

Drittens: Für das Impfen wird es ein eigenständiges Pauschalhonorar geben. Für die Verteilung der Mittel aus dem geplanten Dienstleistungsfonds muss dagegen ein ganz neues Konzept entwickelt werden. Dabei stellen sich ganz andere Fragen und das ist nicht vergleichbar.

Perspektive für die Apotheken?

Das Impfhonorar kann also kein Vorbild für die Kalkulation künftiger Dienstleistungshonorare sein. Vielmehr müssen die Honorare für neue pharmazeutische Dienstleistungen die Arbeitskosten, alle sonstigen Kosten für die neuen Leistungen, einen Zuschlag zur Deckung der Fixkosten der Apotheke und einen Gewinnzuschlag berücksichtigen. Anders ausgedrückt: Es ist eine Vollkostenrechnung mit Gewinnzuschlag nötig. Wenn das Honorar nicht auf diese Weise ermittelt wird, bieten die neuen pharmazeutischen Leistungen den Apotheken keine Perspektive. Dann werden sie sich nicht durchsetzen, und das wäre bedauerlich für die Apotheken und für die Patienten.



Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


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9 Kommentare

Blendraketen und Schattenboxen

von Dirk Krüger am 21.07.2020 um 12:30 Uhr

Ich bin immer wieder erschüttert, mit welchen "Nebenkriegsschauplätzen" sich beschäftigt wird, unnötige Konflikte auch von Apothekerseite heraufbeschworen und damit Energie und Nerven strapaziert werden. Diese Themen - Impfung in der Apotheke, zusätzliche Dienstleistungen - wurden als Blendraketen von Spahn gezündet. Und die Apothekers fallen drauf rein und lassen sich vom Wesentlichen ablenken.
Entscheidend ist doch, dass, gerade auch im Lichte der "Zur Rose" - Aktivitäten, der Fortbestand der Institution "Öffentliche Vor-Ort-Apotheke" mit ihren in der gültigen ApoBetrO hinreichend beschriebenen umfangreichen Aufgaben verteidigt wird. Dazu gehört die nach wie vor strikte Trennung von Arzt- und Apothekerberuf, die wirtschaftliche Sicherung durch eine Rx-Preisbindung, die ihren Namen auch verdient ( also auch für Nicht-GKV
außerhalb des SGB V ,ausschließlich erreichbar über ein auch aus AMTS-Gründen notwendiges Rx-VV ) , durch ein auch technisch abgesichertes Makelverbot der e-Rezepte und - last but not least - die Erhöhung des seit Jahren nicht angepassten Apothekenhonorars. Das sind die Themen! Das RxVV wird mittlerweile von nicht wenigen MdB ernsthaft in Erwägung gezogen. Die ABDA "begleitet konstruktiv" die größtenteils untauglichen Ansätze von Spahn im VOASG.
Wann merkt ihr das endlich und handelt danach?

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Eine Frage der Alternativen ...

von Reinhard Herzog am 21.07.2020 um 0:43 Uhr

Die 12,61 € Impfhonorar entsprechen übrigens brutto mit 19% Mwst. exakt den 15 €, die in Gutachten - dort allerdings netto - gefordert wurden. Hat da jemand schlicht brutto mit netto verwechselt, oder haben die Kassen einfach argumentiert, dass für sie nur die Bruttobeträge zählen?

Nebenbei: Eine ja bereits geforderte Mehrwertsteuerbefreiung solcher Dienstleistungen könnte für manche Apotheken, deren Mietvertrag mehrwertsteuerfreie Leistungen ausschließt (u.a. diverse Centerstandorte), unangenehm werden ...

Vergessen wir weiterhin nicht: Hier handelt es sich um erste Modellprojekte. Die spätere preisliche Messlatte setzt die Abrechnungsziffer der Ärzte, die je nach KV um 8 € liegt. Die Ärzte haben ja schon angedroht, ggf. ebenfalls dieses Apothekenhonorar einzufordern. Wen wird man da wohl bei den Endverhandlungen für die Regelversorgung über die Klinge springen lassen? Das Ergebnis dürfte klar sein ...

Bei den "pharmazeutischen Dienstleistungen", vornedran AMTS, wird die Leistungsfähigkeit von Softwarelösungen die Preisgrenze setzen. In dem Moment, wo alle Patientendaten erst einmal durchgehend digitalisiert sind, vom Befund bis zur Verordnung, wird die Stunde der Softwarelösungen schlagen. Apotheken haben ja noch nicht einmal Einsicht in die Diagnosen, und unter welchen Klimmzügen sie diese je bekommen werden, ist noch völlig offen und unsicher.

Rx spült über 7 Mrd. € Rohertrag in die Apothekenkassen (GKV + PKV, all inclusive). Man kann realistischerweise gar nicht so viel impfen oder Medication reviews schreiben, um nur 10% davon aufzufangen ... das Rx-Honorar ist und bleibt die Achillesverse der Apotheke schlechthin.
Alles andere ist Träumerei, die zudem den technischen Fortschritt ausblendet.

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Aufwand unberücksichtigt! Warum?

von Reinhard Rodiger am 21.07.2020 um 0:25 Uhr

Niemand hat Kriterien zum Ziel, der Reichweite, den wirklichen Kosten bei Neuaquistion von Impflingen gesetzt. Wenn es tatsächlich um zusätzliche Durchimpfung und nicht um destabilisierende Elemente geht,fehlt eigentlich alles.Es wird brutal auf die Selbstausbeutungsfähigkeit spekuliert. Da trifft sich politischer Wille mit Interessen der Standesvertreter. 50 % sind überflüssig,sie hemmen die Konzentration.

Die jetzige Krise hat gezeigt,das Verteilung der Kräfte sicherer ist als Konzentration.Welchen Beitrag zu künftig besserer Sicherung liefert die. bewusste Verdünnung des Netzes ? Keinen! Sie führt zu Monopolsierung , Teuerung und Ausgrenzung. Das wird soziale Verwerfungen zur Folge haben.

Wenn also die politische Absicht ,die Dirchimpfung wirklich zu erhöhen, gilt,dann bleibt sie sehr viel schuldig.Sie delegiert jede Verantwortung .Das wird leider völlig falsch verstanden und Impfen als
Willkommenes Marketingtool missbraucht. Genau das ist es nicht, wenn die Absicht ernst wäre.

Man würde aus den Erfahrungen anderer lernen.Neuacquisition von Kunden kostet viel überzeugungsarbeit
Und damit Arbeitszeit.Voraussetzung ist politische Rückendeckung. Sie manifestiert sich in öffentlicher Förderung und Schaffung der Voraussetzungen.Also auch der Finanzierung.Hierzu gibt es nur Selbstausbeutungsangebote. Es ist einfach unseriös,Zusatzleistungen nur als Marktbereinigungsmittel zu betrachten.Anders ausgedrückt: Patientengefährdend und Monopolfördernd.Leider eben standespolitisch im Einklang mit politischen Zielen .

Eine völlig andere Herangehensweise ist nötig. Ohne Ziele ist kein Erfolg messbar, ohne Mittel ist nichts erreichbar ,und ohne politischen Willen geht gar nichts.Und der weist in die falsche dh verteilungsfeindliche Richtung. Noch sind die Krisenerfahrungen frisch. Ist daraus wirklich nichts gelernt worden?

Die „Impffrage“ ist wie ein Brennglas zur Erkenntnis der Notwendigkeit, den Kurs zu ändern. Gemeinwohl ist nicht quasi umsonst zusätzlich.

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Nüchtern betrachtet ....

von Wolfgang Müller am 20.07.2020 um 19:44 Uhr

Lieber Kollege Müller-Bohn,

in Wirklichkeit steht ja zu befürchten, dass die anderen "Neuen Dienstleistungen" noch viel ungünstiger kalkuliert werden als "Impfen" (sehr defensive Definition von "Vollkostenrechnung" da bei ARMIN, übrigens). Und nach gesundem Menschenverstand eher viel klarer im Minus landen werden, als Sie das hier für "Impfen" zumindest sachte als Möglichkeit anzudeuten sich trauen .....

Ich hau jetzt mal die primitive, dreckige Variante raus:

Um mit "Impfen" zzgl. "Neue Dienstleistungen" in vollem, anvisierten „MA/MM“-Umfang zurecht zu kommen (dann ehrlicherweise: als reinem Werbekostenblock), wenn das angelehnt an diesen 12,61-Stiefel kalkuliert wird, sollte man als Kleinapotheken-Unternehmen aktuell mindestens 1,5 Mio. Rohertrag „Durch die Tür“ haben. Besser 2 (oder 2,5?), rechne jeder selber mal ein bisschen rum. Bei eher niedrigen Mieten, eher im behaglicheren, vierstelligen Bereich. Zur Absicherung noch besser: In der eigenen Immobilie.

Das ist mal GAAAANZ grob gepeilt, was man braucht, um mit diesem standeseigenen "Neuen Dienstleistungs-"+"Altem Gemeinwohl"-Dumping auf der einen Seite zzgl. dem eskalierenden Holland-Dumping auf der anderen Seite zzgl. den gerade nochmal irre anziehenden Komplexitätskosten (die sowieso kaum jemand auf dem Schirm hat) zumindest an eine Zukunft unter den strahlenden Übrigbleibern zu GLAUBEN.

So bedenklich sieht es m. E. in der Tat aus, falls sich nicht sehr schnell groß-politisch, berufs-politisch und vor Allem: bzgl. Packungshonorar und konsequenter Sanierung/Vereinfachung des sonstigen Tagesgeschäft etwas tut.

Ich wundere mich insofern überhaupt nicht über bestimmte Befürworter von "Alle Dienstleistungen unbedingt sofort, Honorar egal, gern auch zu Dumping-Preisen" auch auf dieser Seite hier, denen Kalkulationen nur SCHEINBAR egal zu sein scheinen. Und die solche Erbsenzähler wie Sie und als zusätzlichen "Praktiker im Gestern" vor Allem mich apodiktisch in die Bedenkenträger-Ecke stellen: Ich brauche nur deren Apotheken zu googeln.

In aller Nüchternheit halte ich diese Kolleg/innen allerdings für mindestens ebensolche Gegner und Gefährder eines weiter einigermaßen kleinteiligen, bisher so auch bestens funktionierenden Vor-Ort-Systems wie Zur Rose.

Ich wundere mich aber umso mehr, dass gerade in unseren berufspolitischen Reihen gerade auch die sympathischsten, heilberuflich besonders aktiven Kolleg/innen, teilweise mit (oder: angestellt in) klar unterdurchschnittlichen, trotzdem für ihren Kiez tollen Apotheken, von nichts mehr zu träumen scheinen, als sich selber (und locker die Hälfte von uns gleich mit) endlich mit "Dienstleistungen zu Dumpingpreisen" vollends aufrauchen zu dürfen.

Noch eine gute, sicher weiter spannende Woche,

Wolfgang Müller

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AW: Nüchtern betrachtet

von Karl Friedrich Müller am 20.07.2020 um 20:38 Uhr

Danke für den Kommentar

AW: Nüchtern betrachtet

von Dr. Thomas Müller-Bohn am 21.07.2020 um 11:16 Uhr

Lieber Kollege Müller,
ja, das alles ist zu befürchten - und darum sind die richtigen Kalkulationen für die neuen Leistungen so wichtig. Nur leider schmälert das Impfhonorar diese Hoffnung weiter ...
Vielen Dank für Ihre deutlichen Worte und beste Grüße
Thomas Müller-Bohn

AW: Nüchtern betrachtet

von Dirk Krüger am 21.07.2020 um 18:23 Uhr

Auch von mir ein herzlicher Dank für den treffenden Beitrag.

@ Dr. Müller-Bohn. "Hoffnung" ist zu wenig - ich kann dieses Wort aus Apotheker´s Mund nicht mehr hören. Auf eine Honorierung, die auch einen angemessenen Reinertrag zulässt, werden wir vergeblich "hoffen". Mit dem Eingehen auf die Spahn´schen Köder " Zusätzliche Pharmazeutische Dienstleistungen" ( allerdings von unserer geliebten ABDA so gefordert ) und Impfen in der Apotheke, unter Verzicht auf die Existenz rettenden Essentials, schaufeln wir uns endgültig unser eigenes Grab. Pharmazeutische Dienstleistungen erbringen wir seit Jahren in erheblichem Umfang - was denn sonst ? Wer die ApoBetrO ernst nimmt und "lebt" weiß, wovon ich spreche. Und diese Dienstleistungen werden heute schon nicht ausreichend honoriert. Die Musik spielt auf einer ganz anderen Party - "Zur Rose" & Co. sei "Dank".

Impfen in der Apotheke: Zweimal verloren

von Gesine Tauber am 20.07.2020 um 18:52 Uhr

Taktisch ist das Impfen in der Apotheke ein fataler Fehler wie das Apotheker jetzt beim leidvollen Verlieren eines Markt-Spiels erlernen müssen. Erstens die deutlich höheren Versicherungsprämien bei der Haftpflicht fressen das Honorar mehr als auf, was die Apotheker dann impf-unlustig machen wird. Denn Impfkritiker sind in letzter Zeit zu Höchstform aufgelaufen und juristisch streitlustiger geworden, seit Herr Spahn bei der Grundimmunisierung eine Impfpflicht eingeführt hat. Zweitens haben sich die Apotheker damit die Ärzte zum Feind gemacht, weil sie in Ihren Honorar-Gefilden zu jagen gedenken. Da ist das Arzneimittel-Dispensierrecht für Ärzte als Trostpflaster bestimmt nicht weit! Teile und herrsche gegen die freien Heilberufe Arzt und Apotheker, damit die großen Pharma- und Versandkonzerne den Marktkuchen allein für sich haben können. Eine brilliant durchdachte Altersvorsorge für Sie, Herr Spahn!

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von Anita Peter am 20.07.2020 um 17:59 Uhr

Was wurde denn erwartet? Alle kritischen Forenschreiber hatten mal wieder Recht. Wir wurden zum x-ten mal über den Tisch gezogen. Und der übliche Kommentar "Es ging nicht mehr". Der kommt gleich nach " Es hätte schlimmer kommen können". Wenn es um das verpulvern deutscher Steuergelder geht sind wir angeblich immer ein reiches Land. Wenn es um die Honorierung der Apotheken geht, ist nie was da.
Wir halsen uns nur noch mehr defizitäre Dinge auf, um noch schneller zu Grunde zu gehen.

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