Bundesregierung zum VOASG

Schmidt: Apotheker warten auf „klare ordnungspolitische Zeichen“

Berlin - 20.08.2020, 11:00 Uhr

ABDA-Präsident Friedemann Schmidt drängt auf eine rasche Verabschiedung des VOASG. (s / Foto: Schelbert)

ABDA-Präsident Friedemann Schmidt drängt auf eine rasche Verabschiedung des VOASG. (s / Foto: Schelbert)


ABDA-Präsident Friedemann Schmidt begrüßt den Kabinettsbeschluss zum Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz vom gestrigen Mittwoch. Mit ihm haben die Bundesminister die Gegenäußerung der Bundesregierung zur Stellungnahme des Bundesrats zum Kabinettsentwurf des VOASG verabschiedet. Somit kann die Apothekenreform nach fast einem Jahr Stillstand ins parlamentarische Verfahren starten.

Vor genau elf Monaten, am 20. September 2019, hatte der Bundesrat seine Stellungnahme zum Kabinettsentwurf des Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetzes (VOASG) vorgelegt. Darin forderten die Länder ein Versandhandelsverbot mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, wie im Koalitionsvertrag vorgesehen. Seitdem lag die Apothekenreform im Kanzleramt auf Eis – jetzt geht es voran. Mit ihrer gestern beschlossenen Gegenäußerung zur Stellungnahme des Bundesrats macht die Bundesregierung den Weg frei für das VOASG ins Parlamentarische Verfahren. Am 11. September steht der Kabinettsentwurf bereits auf der Tagesordnung im Bundestag.

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ABDA-Präsident Friedemann Schmidt freut sich, dass endlich Bewegung in die Sache kommt. Das Bundeskabinett habe mit seinem Beschluss „einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung getan, um die Apotheken vor Ort und damit die Arzneimittelversorgung im Lande zukunftsfähig zu machen", sagte Schmidt gestern am Rande einer Sitzung des Geschäftsführenden ABDA-Vorstands.

„Mit der beschlossenen Gegenäußerung zur Stellungnahme des Bundesrats kann das Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz nun endlich in den Bundestag eingebracht, dort diskutiert und verabschiedet werden“, so der Präsident weiter. „Die Apotheker warten seit Jahren auf klare ordnungspolitische Zeichen von Politik und Gesellschaft. Wir werden uns nun konstruktiv und kritisch in den Meinungsbildungs- und Gesetzgebungsprozess des Bundestages einbringen. Die Preisbindung für rezeptpflichtige Arzneimittel muss endlich wiederhergestellt werden, und neue pharmazeutische Dienstleistungen sollten dringend eingeführt und honoriert werden."


Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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9 Kommentare

Meinung der Apothekerschaft ?

von Dr. Alfred Stuhler am 21.08.2020 um 9:30 Uhr

Ich denke nicht, dass Herr Schmidt, nicht mein Präsident, die Meinung der Apothekerschaft vertritt, sondern von einem Hütchenspieler über den Tisch gezogen wurde und nun seiner Linie treu bleibt.
Als Ausgleich dann auch Dienstleistungen anzubieten, deren Bezahlungen ungeklärt sind, grenzt schon an Dilettantismus.
Aber das kommt davon, wenn wir uns von Apothekern/innen vertreten lassen, die politisches Agieren im Haifischbecken nie gelernt haben, statt uns eine professionelle Standesvertretung zu leisten.
Nichts gegen Frau Kollegin Overwiening, aber mit der Nachfolgeregelung von Herrn Schmidt wird eine historische Chance vertan, uns endlich Verhandlungsprofis in die Standesvertretung zu holen. Notfalls müssten halt Satzungen geändert werden. Geht alles.
Ich gönne Herrn Schmidt seinen Ruhestand, je schneller, desto besser.

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VOAVG

von Wolfgang Müller am 20.08.2020 um 19:31 Uhr

Es muss da noch ein Konzept zur Rezeptumsteuerung mit "Neuen Dienstleistungen" geben, was die meisten von uns übersehen haben. Speziell zugeschnitten auf kleine Apotheken in eigenen Immobilien, mit niedrigen Fixkosten.

Also, bei mir glauben ja wegen dem "Dr." und wohl irgendwie auch wegen ein paar anderen Sachen sowieso alle, dass ich mindestens Arzt bin. Vielleicht ist dieses bisher von mir übersehene FS-Konzept ja sogar auch für mich das beste: "Praxis Wolfgang Müller für angewandte Pharmazie/speziell: Medikationsanalytik, mit angeschlossener Arzneimittelausgabe".

Bis ich mir dessen ganz sicher bin, werde ich mich allerdings doch lieber weiter verstärkt dafür einsetzen, dass wir unsere Überlebensfrage "Was wird mittelfristig mit den Boni, und dem ganzen E-Drumherum-Wildwuchs zur VOA-Vernichtung?" in unserem Sinne beantwortet kriegen.

Und das zu diesem Zweck dieses "VOAS"-G auch ÖFFENTLICH die Zustimmung der Apotheker ENDLICH klar verliert.

Und dass mit dem Schwachsinn aufgeräumt wird, dass Verluste wegen Boni an der Packungshonorar-Front durch Honorare aus neuen Dienstleistungen kompensiert werden könnten! Nochmal: Totaler, gerade für die PolitikerInnen missweisender Schwachsinn. Eine Steilvorlage für Schulz-Asche und Co..

Denn diese unselige Verknüpfung "Wir opfern unsere einzige verlässliche Einnahmequelle um irgendwie mal Dienstleistungen machen und irgendwie mal auch was dafür bezahlt zu bekommen vielleicht bitte bitte" würde DEFINITIV unser Untergang werden. Wenn wir selber dem nicht endlich Einhalt gebieten, und FS und JS demnächst wieder wie 2018 mit "2,50 Boni-Deckel" in einem modifizierten VOAVG aus Brüssel zurückkommen.

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allenfalls

von Karl Friedrich Müller am 20.08.2020 um 12:24 Uhr

ist das seine Privatmeinung. Die Apotheker, zumindest viele, begrüßen den Beschluss ist. Er ist eine Hinterhältigkeit und der Beschluss zur Vernichtung vieler Apotheken.
Er unterstützt das. Wird Zeit, zurückzutreten, sofort.

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AW: Minderheitsvertretung

von Thomas Eper am 20.08.2020 um 14:20 Uhr

Herr Schmidt vertritt sicherlich nicht die Meinung der Mehrheit der Apotheker.
Ich schätze 70% denken da anders.

Was vergessen Herr Schmidt?

von Thomas Eper am 20.08.2020 um 11:54 Uhr

Was ist denn mit der Honorierung der HEUTE erbrachten Dienstleistungen? 3% in 16 Jahren reichen nicht.
Deshalb haben wir ein massives Apothekensterben.
Wäre mal so nebenbei mal erwähnenswert.

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AW: Ach was, vergessen Sie Herrn Schmidt

von Bernd Jas am 20.08.2020 um 14:01 Uhr

Herr Eper,
was wollen Sie denn mit mehr Knete? Das sind doch nur bürgerliche Kategorien. Politische Ordnungsmäßigkeiten sind doch das WICHTIGSTE.
Aber über das Ergebnis der Endscheidung dürfen wir uns dann wieder wundern.
Wir kamen, sahen und siechten.


@ Conny
Na, schon wieder rausgeflogen?

AW: Was vergessen Herr Schmidt

von Conny am 20.08.2020 um 16:01 Uhr

@Herr Jas : ich schwöre bei meiner Mohrle (ist eine Katze), das ich keinen Beitrag geschrieben habe.

AW: AW: Was vergessen Herr Schmidt

von Bernd Jas am 21.08.2020 um 6:35 Uhr

Ja, nee, is´ klaar. Nichts für ungut, ich wollte ja auch nur ein wenig sticheln.

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