Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2020

ApoBank mit Halbjahresergebnis zufrieden

Süßen - 27.08.2020, 14:15 Uhr

Die Apobank ist mit ihren Halbjahreszahlen zufrieden. (s / Foto: imago images / Steinach)

Die Apobank ist mit ihren Halbjahreszahlen zufrieden. (s / Foto: imago images / Steinach)


Die ApoBank hat ihre Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2020 veröffentlicht. Trotz der Probleme mit der IT-Migration und der Kosten durch diese Umstellung erwirtschafte die Bank einen stabilen Jahresüberschuss. Dafür sorgten das wachsende Kredit- und Anlagegeschäft.

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (ApoBank) erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2020 trotz der Pandemie und trotz der Probleme bei ihrer IT-Migration einen stabilen (Halb-)Jahresüberschuss von 32,7 Millionen Euro. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 31,9 Millionen Euro. In ihrer Präsentation der Halbjahreszahlen vom heutigen Donnerstag spricht die ApoBank von einem „zufriedenstellenden Halbjahresergebnis“ im „schwierigen Umfeld“. Den höheren Aufwendungen durch die IT-Migration standen auch höhere operative Erträge gegenüber.

Erfolgreiches Geschäft

Der Zinsüberschuss stieg nach Angaben der Bank im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,8 Prozent auf 382,3 Millionen Euro. Der Provisionsüberschuss nahm um 14,0 Prozent auf 103,2 Millionen Euro zu. Das Wertpapiergeschäft mit institutionellen und privaten Kunden habe sich positiv entwickelt. Das betreute Depotvolumen blieb trotz der Pandemie gegenüber dem Jahresende 2019 unverändert bei 9,7 Milliarden Euro. Von institutionellen Anlegern wurden 21,5 Milliarden Euro verwahrt (Ende 2019: 21,8 Milliarden Euro).

Gestiegener Aufwand

Der Aufwand sei insbesondere durch die IT-Migration und höhere regulatorische Aufwendungen gestiegen. Für das erste Halbjahr 2020 weist die Bank einen Verwaltungsaufwand von 374,6 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 322,6 Millionen Euro), einen Personalaufwand von 134,2 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 130,4 Millionen Euro) und einen Sachaufwand inklusive Abschreibungen von 240,4 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 192,2 Millionen Euro) aus. Die Bank erwartet, dass die IT-Kosten auch den Sachaufwand zum Jahresende prägen werden.

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Daraufhin sank das Teilbetriebsergebnis vor Risikovorsorge auf 103,6 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 135,1 Millionen Euro). Beim Betriebsergebnis vor Steuern fiel der Rückgang weniger deutlich aus. Es beträgt 55,6 Millionen Euro für das erste Halbjahr 2020 (Vorjahreszeitraum: 60,3 Millionen Euro). Nach Steuern meldet die ApoBank einen „Jahresüberschuss auf Planniveau“ von 32,7 Millionen Euro (siehe oben).

Die kapitalbezogenen Daten sind durch das wachsende Kredit- und Einlagengeschäft geprägt. Die Bilanzsumme stieg auf 56,1 Milliarden Euro (Ende 2019: 49,6 Milliarden Euro), wofür auch die Teilnahme an einem Langfristtender der Europäischen Zentralbank (EZB) verantwortlich sei. Die Kapitalposition sei „auskömmlich“. Die durch das wachsende Kreditgeschäft gesunkene Kernkapitalquote sei mit 14,2 Prozent immer noch „komfortabel“ (Ende 2019: 15,2 Prozent), die Gesamtkapitalquote betrug 15,1 Prozent (Ende 2019: 16,5 Prozent).

Leicht steigender Jahresüberschuss geplant

Zum Ausblick für das Gesamtjahr 2020 erklärt die ApoBank, sie wolle ihre operativen Erträge über ein risikoadäquates Volumenwachstum im Kreditgeschäft mit Privat- und Firmenkunden und im provisionstragenden Geschäft steigern. Sie plane einen Jahresüberschuss, „der leicht über dem Vorjahr liegt und eine angemessene Dividende ermöglichen würde“. Auf Anfrage von DAZ.online verwies die ApoBank darauf, dass die EZB den Banken empfohlen habe, bis Anfang 2021 keine Dividenden auszuzahlen. Die ApoBank befinde sich dazu im Austausch mit der EZB.

IT-Migration weiter im Fokus

In ihrem Ausblick erklärt die ApoBank, sie fokussiere sich im zweiten Halbjahr weiter auf die Nachbereitung der IT-Umstellung. Die Stabilisierung der IT sei „gut fortgeschritten“. „Weitere Optimierungen von Bankdienstleistungen erfolgen sukzessive“, heißt es dazu in der Mitteilung der Bank.

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Der Vorstandsvorsitzende Ulrich Sommer erklärte dazu: „Wir arbeiten weiter daran, unseren Kunden den zuverlässigen Service anzubieten, den sie von uns gewohnt sind.“ Das neue Kernbanksystem werde künftig zusätzliche, digitale Leistungen bieten. Offenbar geht Sommer damit auf die Probleme nach der IT-Migration im Frühjahr und die daraus resultierende Kritik ein.



Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


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