Mit dem Thema Hämophilie befasst sich auch ein Beitrag in der aktuellen Arzneimittel&Recht (4/2020).
Rechtsanwalt Dr. Morton Douglas beschäftigt sich darin mit den Möglichkeiten und den Grenzen der Zusammenarbeit zwischen Apotheken und Ärzte bei der Versorgung von Hämophilie-Patienten.
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Faktorpräparate aus der Apotheke
Hämostaseologen wollen keine (Re-)Importe
Aut-idem-Kreuz reicht nicht
Aus Sicht der Verbände sollten Patienten gar nicht erst in die Situation geraten, dass sie in der Apotheke einen Import erhalten. Möglich ist das deshalb, weil die Abgabe nach den Regeln des Rahmenvertrag über die Arzneimittelversorgung abläuft: Danach sind die verordneten Arzneimittel gegen rabattierte oder preisgünstige Fertigarzneimittel oder preisgünstige Importe auszutauschen.
Aber der BDDH verweist auf Regelungen in den Arzneiversorgungsverträgen mit den Ersatzkassen und Allgemeinen Ortskrankenkassen, die einen Weg zeigen, wie eine Importabgabe zu verhindern ist. So heißt es zum Beispiel in § 4 Abs. 12 des Arzneiversorgungsvertrages zwischen vdek und DAV:
Hat der Vertragsarzt ein Fertigarzneimittel unter seinem Produktnamen und/oder seiner Pharmazentralnummer unter Verwendung des Aut-idem-Kreuzes verordnet, ist dies im Verhältnis von importiertem und Bezugsarzneimittel mangels arzneimittelrechtlicher Substitution unbeachtlich. Dies gilt nicht, wenn der Arzt vermerkt hat, dass aus medizinisch-therapeutischen Gründen kein Austausch erfolgen darf.“
Eine entsprechende Regelung finden sich auch in § 4 Abs. 11 des Arzneiversorgungsvertrag der AOK Niedersachsen.
Daher empfiehlt der BDDH allen seinen Mitgliedern zukünftig auf Rezepten für Gerinnungsfaktorenpräparationen den schriftlichen Vermerk: „aus medizinisch-therapeutischen Gründen kein Austausch“ – „insbesondere wenn bereits ab dem 1. September 2020 Patienten in den öffentlichen Apotheken ihre Rezepte einlösen“ und spätestens, wenn die ersten reimportierenden Unternehmen mit den Krankenkassen Rabattverträge geschlossen haben.
5 Kommentare
Wie zu Beginn der GSAV-Problematik erwartet
von Interessengemeinschaft Hämophiler e.V. am 03.09.2020 um 7:56 Uhr
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Austausch
von Hermann Eiken am 02.09.2020 um 11:01 Uhr
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Retaxrisiko unzumutbar!
von Thomas Eper am 02.09.2020 um 10:53 Uhr
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Teures Risiko
von Karl Friedrich Müller am 02.09.2020 um 7:53 Uhr
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AW: Teures Risiko
von Karl Friedrich Müller am 02.09.2020 um 8:51 Uhr
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