Vergleich von COVID-19 mit anderen schweren akuten Atemwegsinfektionen – welche Daten nutzte das RKI?
Das Robert Koch-Institut griff für seine Auswertung „Eine höhere Letalität und lange Beatmungsdauer unterscheiden COVID-19 von schwer verlaufenden Atemwegsinfektionen in Grippewellen“ auf ICOSARI zurück. ICOSARI steht für „ICD-10-Code-basiertes Krankenhaussentinel für schwere akute respiratorische Erkrankungen“. Dieses erfasst (seit 2014, Kalenderwoche 40) Daten und Diagnosecodes von Patienten mit schweren akuten respiratorischen Infektionen aus 70 Akutkrankenhäusern und umfasst etwa 6 Prozent der stationär in Deutschland aufgenommenen Patienten. Dabei wurden Patienten mit akuter respiratorischer Erkrankung der unteren Atemwege (ICD-10-Codes J09-J22) und einer COVID-19-Diagnose (U07.1!, laborbestätigte SARS-CoV-2-Infektion) als SARI-COVID-Fälle bezeichnet. Patienten mit einer akuten respiratorischen Erkrankung der unteren Atemwege (ICD-10-Codes J09-J22), die während der Grippewellen (GW) in Deutschland stationär in einem der Sentinel-Krankenhäuser aufgenommen wurden, werden als SARI-GW-Fälle (69.573 Patienten) bezeichnet. Die Wissenschaftler werteten SARI-GW-Fälle für die Jahre 2015 bis 2019 mit je einem Aufnahmedatum in den Kalenderwochen drei bis elf aus, dieser Zeitraum berücksichtigt die Mehrheit der stationär aufgenommenen SARI-GW-Fälle (58 Prozent). SARI-COVID-Fälle (1.426 Patienten) wurden mit einem stationären Aufnahmedatum in den Kalenderwochen 10 bis 18 dieses Jahres erfasst (79 Prozent der stationär aufgenommenen SARI-COVID-Fälle (Datenstand: 18. August 2020).
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