Die Wissenschaftler weisen auf einige Schwächen der Studie hin. So waren die Teilnehmerinnen zu 96 Prozent hellhäutig und europäischer Abstammung. Eine Verallgemeinerung der Ergebnisse auf andere Ethnizitäten sei nicht möglich. Zusätzlich arbeiteten die Probandinnen alle als Krankenpflegerinnen und könnten so vorsichtiger beim Haarefärben gewesen sein als andere Menschen – indem sie die Anweisungen streng befolgten, die Einwirkzeit nicht überschritten, Handschuhe trugen und die Farbe gründlich abspülten –, so eine weitere Einschränkung. Die Wissenschaftler geben außerdem zu bedenken, dass Frauen, die sich die Haare färben, auch affiner für andere kosmetische Produkte sein könnten, die sodann ebenfalls kritische Chemikalien enthalten könnten.
Zusätzlich wurde nicht erfasst, ob die Frauen anderen krebsauslösenden Einflüssen ausgesetzt waren, wie Pestiziden, ob sie durch familiäre Krebserkrankungen genetisch vorbelastet oder mit onkogenen Viren infiziert waren (beispielsweise HPV). Auch weisen die Wissenschaftler darauf hin, dass sich die Art der Haarfärbemittel kaum stratifizieren lässt und sich die Inhaltsstoffe über die Jahrzehnte geändert haben können. Zudem wurden die Auswertungen der Exposition gegenüber Haarfärbemitteln bereits nach wenigen Jahren in der Nachbeobachtungszeit eingestellt – manche Frauen könnten danach erst mit dem Färben begonnen oder zwischenzeitlich aufgehört haben. Einige Teilnehmerinnen könnten sich zudem falsch eingestuft haben, da ihnen der Unterschied zwischen dauerhaften Haarfärbemitteln und temporären Tönungen möglicherweise nicht geläufig war.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.